Auch wenn noch nicht alle Bilder sortiert sind – wenn Freunde da sind, dann schwelgt man doch gerne in den Urlaubserinnerungen und passend zu den Fotos wurde diesmal ein norwegischer Brunch aufgetischt.
Was gehört eigentlich zu einem typischen norwegischen Frühstück?
Beim norwegischen Frühstück steht oft grobes Brot oder Knäckebrot auf dem Tisch mit Marmelade, braunem Käse, gekochtem Ei, Käse und eingelegter Hering oder Lachs auf dem Tisch. Aber auch Waffeln, Sveler oder Haferbrei (Porridge) und Müsli lassen sich finden. Am Wochenende auch gerne mal noch etwas herzhafter mit Bacon, Räucherlachs Frischläse etc.
Da es ja ein norwegischer Brunch wird schauen wir mal noch kurz auf das Mittag- und Abendessen in Norwegen: beim Mittagessen dominieren hier, wie in fast allen skandinavischen Ländern, belegte Brote oder auch warme Würstchen (gerne aus Lamm oder Rentier).
Am Abend findet man viele Fleisch- und Fischgerichte (u.a. Königskrabbe, Lamm, Eismeer-Saibling…) sowie verschiedenen Desserts wie Moltebeeren-Waffeln, Sveler mit Trollcreme etc.
Da der braune Käse nicht nur auf Knäckebrot, sondern auch auf Hveteboller (norwegische Weizenbrötchen) super schmeckt, habe ich am Sonntagmorgen mal den Backofen angeworfen und neben den Zimtschnecken auch noch eine Runde fluffige, süße Weizenbrötchen gebacken und während der Waffelteig vor sich hin ruhte wurde der Kvæfjordkake für den Nachmittagskaffee fertig gemacht.

Wichtig bei den Hveteboller ist die Temperatur – unbedingt darauf achten, dass Wasser, Milch und auch die Raumtemperatur nicht zu kalt sind – sonst gehen sie nicht so schön auf!
Hier geht es zu den Rezepten:
Hveteboller (norwegische Weizenbrötchen) (12 Brötchen)
- 500 g Mehl, Type 550
- 1 P. Trockenhefe
- 60 ml Wasser, lauwarmes
- 240 ml Milch, lauwarme
- 60 g Butter, weiche
- 1 TL Salz
- ½ TL Kardamom
- 35 g Zucker
Mehl in eine Schüssel sieben, die Trockenhefe in Wasser auflösen (lauwarm!) und mit den restlichen Zutaten zu einem homogenen, elastischen Teig kneten (oder wie ich, in der Küchenmaschine kneten lassen ;-)…). Anschließend abgedeckt an einem warmen Ort ca. 30-60 Minuten gehen lassen bis er sein Volumen verdoppelt hat. Danach können 12 Kugeln (ca. 70 g) formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und nochmal ca. 30-45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Backofen auf 200°C vorheizen und die Brötchen mit einer Ei-Milch-Mischung bestreichen – wer mag, kann noch Hagelzucker darauf streuen – und dann auf der mittleren Schiene 20-25 Minuten backen (goldbraune Färbung).
Schmecken toll mit dem braunen Käse und der Lime Jelly!
Kvæfjordkake – der norwegische Nationalkuchen
Teigboden:
- 150 g sehr weiche Butter
- 1 Prise Salz
- 125 g Zucker
- 5 Eigelb
- 150 g Weizenmehl (Typ 405)
- 1,5 TL Backpulver
- ca. 100 ml Milch
Baiser (obere Schicht des Kuchens)
- 5 Eiweiß
- 100 g Zucker
- Mandeln, gehobelt (Menge nach Lust und Laune)
Vanillecreme
- 1 Vanilleschote, das Mark
- 250 ml Milch
- 550 ml Sahne (Achtung: 300 ml davon zum Unterheben!)
- 75 g Zucker
- 35 g Speisestärke
- 4 Eigelb
Teigboden & Baiser
Butter, Salz und Zucker zu einer schaumigen Masse aufschlagen und die Eigelbe nacheinander unterrühren; dann das Mehl mit Backpulver vermischen und mit der Milch abwechselnd in den Teig einrühren. Der fertigen Teigboden auf ein Backblech (mit Backpapier) gleichmäßig verstreichen.
Die Eiweiße zu Eischnee schlagen und langsamen (!) den Zucker nach und nach einrieseln lassen. Die entstandene Baisermasse sollte glänzen, sehr fest sein (und sehr lecker schmecken). (Extratipp: das ist auch die Grundlage für eine leckere Trollcreme-Variation – für euch heute extra getestet ;-)!). Die Baisermasse auf dem Teigboden wellenförmig verstreichen und die gehobelten Mandeln darüber streuen.
Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei 160 °C (Ober- und Unterhitze) auf der mittleren Schiene ca. 45 Minuten backen.
Füllung
Eigelb, Zucker und Speisestärke in einer Metallschüssel gut miteinander verschlagen, Milch und 250 ml Sahne in einem Topf mischen, Vanillemark hinzufügen. Diese Mischung einmal aufkochen lassen, dabei gut rühren. Anschließend etwas der heißen Sahnemilch unter ständigem Rühren in die Schüssel mit der Eier-Zucker-Stärke-Mischung geben, bis sich eine homogene Masse gebildet hat. Diese Masse zurück in den Topf schütten und unter kräftigem Rühren erhitzen, bis die Creme eingedickt ist und an Pudding erinnert oder tatsächlich einen „Fertig-Vanillepudding“ aus der Tüte anrühren (geht auch ganz gut ;-)..). Vollständig erkalten lassen.
300 ml Sahne steif schlagen und unter die erkaltete Puddingcreme-Masse geben.
Den Teigboden vollständig erkalten lassen und halbieren. Auf eine Hälfte die Vanillecreme gleichmäßig verstreichen. Die andere Hälfte mit der Baiserseite nach oben darauf legen.

Die belegten Brote, die zum Mittagessen eigentlich geplant waren oder auch die Kjøttkaker (Hackbällchen) zum Abendessen gibt es ein anderes Mal…irgendwie war das norwegische Frühstück doch etwas viel – man muss ja schließlich alles einmal durchprobieren!
Wer aber noch ein bisschen mehr wissen möchte über norwegische Spezialitäten – dem sei dieser Link sehr empfohlen: https://mystischereisen.de/europa/norwegische-spezialitaeten.
In diesem Sinne – eine schönen und genussvollen Sonntag!
Eure Nachteule