Es ist mal wieder Ostern – für die einen eines der höchsten christlichen Feste und für die anderen ein paar freie Tage mehr im Jahr.
Ich möchte jetzt hier sicher keine Diskussion über Religion anstoßen, sondern einfach mal die nächsten Tage aus kulinarischer Sicht und ein bisschen was drum herum betrachten.
Am Donnerstag (Gründonnerstag) und Freitag (Karfreitag) waren in vielen Geschäften die Zutaten für Maultaschen bzw. Fertigmaultaschen der Renner auf dem Kassenband. Nun muss man ja zugeben – die Maultasche gehört für den Schwaben an sich sowieso zum schützenswerten Kulturgut und eigentlich bedarf es nicht unbedingt einen besonderen Tag, um Maultaschen genießen zu können. Den sogenannten „Herrgottsbscheißerle“ kommt allerdings rund um Ostern noch eine weitere Besonderheit zugute: da während der Fastenzeit bis zum Ostersonntag traditionell kein Fleisch gegessen werden darf, wurde das Fleisch einfach in der Maultasche „versteckt“.
Die Zubereitung ist oft von Familie zu Familie verschiedenen und es lohnt sich mehrere Varianten einfach durch zu probieren. Wer es nicht selber machen möchte, dem seien zwei Restaurant-Tipps gegeben: das Mauganeschtle in Tübingen (www.hotelamschloss.de/de/mauganeschtle.html) oder auch das Hotel-Restaurant Thumm in Balingen (www.hotel-thum-balingen.de), wo es in der Maultaschen Club Lounge jeden 1.Freitag im Monat ein Maultaschen Büffet gibt.
Es gibt unzählige Variationen der Maultasche: in der Brühe, „Gschmälz“ mit Zwiebeln oder auch „geröstet“ mit Ei angebraten und noch viele weiteren Ideen.
Wie kam man eigentlich auf den Namen „Maultasche“? Der Legende nach haben Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn während der Fastenzeit als erstes die Fleischfüllung unter Teig verborgen, um den Herrgott nicht zu verärgern. Andere sagen, dass protestantische Glaubensflüchtlinge aus Norditalien die schwäbische Variante der Ravioli so eingeführt haben.
Wie dem auch sei – seit 2009 stehen die Maultaschen auch unter dem Schutz der EU – es ist gesetzlich festgelegt, welche Zutaten bei der Herstellung einer original schwäbischen Maultasche verwendet werden dürfen.
Vor einiger Zeit habe ich mal zwei andere „Maultaschen“Varianten ausprobiert…nämlich russische Pelmeni – sehr lecker mit Schmand oder auch ganz Schwäbisch in der Brühe ;-)!
Zutaten (Teig) – Nudelteig:
400 g Mehl
2 Eier
150 ml Wasser
1/2 TL Salz
Zutaten (Füllung):
400 g Rinderhack
1 Zwiebel
2 EL Sahne, 2 EL Frischkäse
Zutaten für den Teig gut verkneten und ca. 30 min ruhen lassen.
Das Hackfleisch mir der kleingewürfelten Zwiebel anbraten und erkalten lassen; dann mit Sahne und Frischkäse vermischen und mit Salz, Pfeffer und Gewürzen nach Wahl abschmecken.
Drei Teigwürstchen formen und in kleine Stücke schneiden, dann ausrollen und die Fleischhäufchen in die Mitte setzen und zusammenklappen.
5-10 Minuten in kochendem Salzwasser ziehen lassen.
Serviert mit einem grünem Salat und Schmand – ein Gedicht!
Da gestern ja auch Freitag war, haben wir uns für „Fisch“ entschieden – allerdings nicht ganz klassisch. Es gab King Prawns, die zuerst im Wasserbad „Sous-Vide“ gekocht wurden und dann durften sie noch kurz zum Grillkäse auf dem heißen Grill. Was soll ich sagen – so schmeckt mir Fisch gleich nochmal so gut!
Generell muss ich sagen, dass ich durchaus Gefallen am Sous-Vide kochen gefunden habe – der Bio-Lachs vor ein paar Tagen war ebenfalls ein Gedicht und ich bin gespannt, wie das Lammfilet morgen Abend wird…. ;-)!