Das September-Menü im Cedric – in zwei Teilen (Teil 1)

Diese Woche ging es wieder nach Weinstadt-Beutelbach – das September-Menü im „Cedric“ (www.restaurant-cedric.de) wollte verkostet werden…und wir sollten auch diesmal nicht enttäuscht werden!

Jeden Monat gibt es ein regional-saisonales Menü mit einer bzw. zwei passenden Weinbegleitungen und im September liest sich das Menü wie folgt:

Um auch die Weinbegleitung etwas mehr zu würdigen, gibt es diesmal einen separaten Wein-Podcast, den ich mit Cedric und Herbert geführt habe!

Zum Aperitif gab es diesmal einen besonderen Aperitif – nämlich einen „In-Sekt“ vom Weingut Singer-Bader. Warum er so besonders ist und wo wir das Weingut vor Kurzen schon einmal gesehen haben – das verrate ich im Wein-Blogartikel ;-)!

Und dann kam auch schon das Amuse Bouche bzw. der Gruß aus der Küche – ein Karotten-Curry Süppchen mit Jaipur-Curry oben auf, rote Shiso Kresse (Daikonkresse) und Amaranth und dazu gab es aufgeschlagene französische Salzbutter und  warmes frisches Sauerteigbrot! …ich könnte mich allein am frischen Brot und der Butter satt essen :-)!

Gang 1 mit den entsprechenden Weinbegleitungen wurde wie folgt angekündigt:

@Weingut Bacalhoa, Portugal https://www.bacalhoa.pt/

@Weingut Shaw + Smith, Australien https://www.shawandsmith.com/

Ein sehr filigranes „Törtchen“ war auf den immer wieder anders aussehenden Tellern zu finden  und bestand aus einem Hühnersalat  – ummantelt mit roh ausgehobelten Radieschen auf einer Kefir-Vinaigrette mit Kräuteröl-Tupfen und oben drauf eine Senfeis-Liebstöckle-Creme und Chicorée-Blätter. Was für eine Geschmacksexplosion war denn dieser Gang! Dazu waren zwei wieder sehr passende Weine ausgewählt, die in Kombination mit den einzelnen Gangkomponenten sogar noch eine Schippe drauf legten!

Das war schon mal wieder ein sehr gelungener Einstieg und gespannt warteten wir auf den nächsten Gang. Das Cedric schafft es, den idealen Abstand zwischen den einzelnen Gängen zu planen, so dass immer etwas Zeit für ein bisschen Geplaudere mit Herbert oder auch Cedric übrig ist oder man sich natürlich auch mit seiner Begleitung ein bisschen unterhalten kann ;-)!

Und dann kam Gang Nummer 2:

@Weingut Pflüger, Pfalz https://www.pflueger-wein.de/pflueger/index.html#Weingut

@Weingut Davaz, Schweiz https://www.davaz-wein.ch/

Als Basis ganz unten gab es den Blumenkohl als Püree und Balsamico-Linsen, darauf roh marinierten lila Blumenkohl und alles versteckt unter einem Nussbutter-Blumenkohl Schäumchen mit gepufftem  Wildreis und frischem schwarzem Pfeffer aus der Mühle. Ein Gang der Blumenkohl- und Linsen-Liebhaber – was wir beide sind – echt umhaut. Man macht eigentlich viel zu wenig Linsen zu Hause  – okay und so gut wie hier, würde ich das auch nicht hinbekommen –  und diese Kombination war sehr raffiniert und hervorragend abgeschmeckt. Für mich war hier der Riesling noch eine Nuance passender wie der Sauvignon Blanc, aber beide harmonierten sehr gut zu Blumenkohl und Balsamico-Linsen!

Gang 3 bestand diesmal aus Fisch und der Zusatzoption Imperial Kaviar (und ratet mal, wer diese Option sicher gewählt hat 😉 ) und las sich wie folgt:

@Weingut Wittmann, Rheinhessen https://www.weingutwittmann.de/

@Weingut Dr. Bürklin-Wolf, Pfalz https://www.buerklin-wolf.de/

Auf dem Teller schwomm ein Schwertfisch, der leicht von der Flamme geküsst wurde,  mit etwas Meersalz  garniert ,Bett von weißem Bohnen-Püree, außen grüne Fave-Bohnen im Kassler-Sud mit Kräuteröl und getoppt mit einem kleinen Salat aus Schalotten und Bohnen.

Schwertfisch gab es für uns das erste Mal und so waren wir von der Konsistenz etwas überrascht, wie fest dieses Fleisch tatsächlich war und die Kombination mit dem Kassler-Sud war sehr raffiniert!

Nach einer kurzen Pause kam der nächste Gang um die Ecke:

@Vina Falernia, Chile https://falernia.com/

@Luca Anselmi Falezze, Italien https://www.falezze.it/de/

Serviert wurde ein rosagebrater Tafelspitz (Picanha), dazu ein Soja-Romanesco Tramezzini mit Romanesco-Püree obendrauf und sautiertem Romanesco, dazu Feigen-Kompott und Rinder-Jus. Auch diesmal hätte ich den Teller aufgrund der Jus am liebsten mit der Zunge leer gemacht – diese Jus war auch wieder hammermässig. Aber auch das Fleisch war toll und das Tramezzini super geschmackvoll. Für mich war der Syrah hier auch etwas passender, wobei der Valpolicella Ripasso Superiore auch eine geschmackliche Bombe war, aber an diesem Abend mich nicht ganz überzeugen konnte. Aber er bekommt ganz sicher nochmal eine zweite Chance ;-)!

Und zum Schluss kommt der dreiteilige 5. Gang  – bestehend aus einem Pre-Dessert, dem eigentlichen Nachtisch und dann noch einem süßem Abschluss:

Und natürlich durfte es diesmal dazu der schon beim letzten Mal ausgeguckte Eiswein sein: ein  2016 Vidal Icewine aus Kanada https://reifwinery.com/icewine.

Das Pre-Dessert bestand aus einem Grüntee-Espuma, Kokosblütenzucker-Crumble und einem roten Apfelsorbet. Der eigentliche 5. Gang war ein Brombeertörtchen, Mohn-Mousse, Kardamom-Creme, Vanille-Crumble, frischen Brombeeren, einem Biskuit und Brombeer-Sorbet. Und dann noch der süße Abschluss…eine Zimtcreme mit Kürbiseis und Schokoladen-Crumble.

Diese drei Teller hatte so viel Geschmacksnuancen und waren einfach nur die Wucht. Also eigentlich würde ich auch nur für die letzten drei Teller hier her kommen.

Die Begeisterung und Liebe zum Detail, die Cedric beim Essen und Herbert auch bei den Weinerklärungen an den Tag legen – vielen Dank für eure tolle Gastfreundschaft und ich freue mich schon auf weitere Entdeckungen – egal ob es Gerichtskombinationen oder auch Weinempfehlungen sind!

In diesem Sinne – genießt das Leben!

Eure Nachteule

Kulinarische Erlebnisse im Remstal – Teil 1

Heute gibt es mal wieder einen kleinen Beitrag aus der Rubrik „Essen und Trinken mit der Nachteule“  – und zwar gleich mit einem hammermäßigen (noch) Geheimtipp!

Vor einigen Wochen durften wir während einer kleinen Weinprobe mit dem Weingut des Jahres 2023 Philipp Kuhn (https://www.weinshop-philipp-kuhn.de/) bei Daniel Hasert (Daniels Weine in Winterbach https://www.daniels-weine.de/) Cédric und Herbert vom „Cedric“ aus Weinstadt-Beutelsbach kennenlernen.

Unter https://www.restaurant-cedric.de/ kann man die eindrucksvolle Geschichte dieser Fine-Dining-Location und auch den Werdegang von Cédric nachlesen. Leider hatte es im Juli nicht geklappt mit einem Tisch – aber am 23.08.23 hatten wir ganz spontan das Glück für den Abend noch einen Platz zu bekommen – JUHU!

Jeden Monat gibt es ein regional-saisonales Menü mit einer passenden Weinbegleitung und im August hat sich das Menü wie folgt gelesen:

…und wenn es schon zwei Arten der Weinbegleitung gibt, dann nutzen wir die Gelegenheit und noch ein paar mehr neue Weine an diesem Abend kennenzulernen.

Zum Aperitif standen u.a. ein Pino Grigio Brut Rosé von La Jara, einen Chardonnay Sekt von Hasert & Klopfer sowie ein Cremant und Champagner von Alain Suisse zur Auswahl  und dann kam auch schon das Amuse Bouche aus der Küche – eine komprimierte Wassermelone mit Sesam-Mayo Tupfern – was für eine tolle Geschmackskombination und dazu gab es aufgeschlagene französische Salzbutter und noch leicht warmes Kartoffelbrot!

Gang 1 mit den entsprechenden Weinbegleitungen wurde wie folgt angekündigt:

@Weingut Ebner-Ebenauer, Niederösterreich (https://ebner-ebenauer.at/)

@Weingut Heymann-Löwenstein, Mosel (https://www.hl.wine/)

Sehr feine Rotgarnelen kamen da auf dem Teller angeschwommen und der Romanasalat im Reisblattmantel war eine tolle Überraschung und die Koriander-Noten waren sehr passend abgeschmeckt.  Gut, dass noch ein bisschen Brot übrig war, so dass man auch das letzte bisschen Dressing aufnehmen konnte. Die Weinauswahl waren schön gewählt und die Farbe des Hatzenport Kirchberg vom Weingut Heymann-Löwenstein war echt beeindruckend!

Der Abstand zwischen den einzelnen Gängen war auch optimal geplant – es gab Zeit für ein kurzes Schwätzchen zwischendurch mit Herbert und man freute sich schon auf die kompetente Vorstellung des nächsten Ganges…dieser lautet diesmal wie folgt:

@Weingut Dobler, Württemberg (https://weingut-dobler.de/)

@Weingut Tement, Südsteiermark (https://www.tement.at/)

Ich muss gestehen – ich liebe Fregola Sarda und die Kombination – die für mich leider ohne Paprika-Schaum kam, weil ich ja nicht so prickelnd reagiere auf Paprika….- war super! Die frischen Käsechips, der Feta, die abgestimmten Öle und Gewürze – da hätte ich echt gerne noch einen Nachschlag genommen und die Weinauswahl – hervorragend! Hier konnte ich mich nicht entscheiden, welcher der beiden Weine mein Favorit wäre – da beide wirklich lecker waren.

Und Carsten kann bestätigen, dass auch die Original-Kombination MIT Paprika hervorragend geschmeckt hat und ich wirklich was verpasst habe…nun ja, aber so war es auch sehr lecker!

Dann ging es mit folgendem Gang 3 weiter:

@Miles Mossop, Südafrika (https://milesmossopwines.com/)

@Domaine Pavelot, Frankreich (https://www.domainepavelot.com/en/)

Ein toll gebratener Schellfisch mit einem feinen Merguez-Schaum Sößchen und dem leicht würzigem Kaviar on Top! Was für eine harmonische Geschmackskombination und die Weinauswahl …wow. Ich kannte bisher nur SAM und MAX vom Weingut Miles Mossop und war sehr neugierig, wie denn der Chenin Blanc – The Introduction von ihnen schmeckt! Und ich muss sagen – das war ein leckeres Tröpfchen – ebenso wie Savigny-Les-Beaune von der Domaine Pavelot. Beide haben mit ihrem Bouquet den Fisch und auch die super leckere Merguez-Jus wunderbar ergänzt.

Was fehlt noch – ach ja…Gang 4 und „das Fleisch“ kündigten sich an:

@Sieur d’Arques, Frankreich (https://www.sieurdarques.com/)

@Weingut Reyter, Südtirol (https://www.reyter.it/)

Nun ja…was soll ich sagen…die Frage, ob es denn geschmeckt hat, beschreibt glaube ich ganz gut das folgende Bild:

Dieser Ochse war so butterzart – nach mehreren Stunden schmoren war eigentlich fast kein Messer nötig und die Jus erst…da hätte ich am Liebsten noch eine Flasche extra mitgenommen und war kurz davor den Teller einmal komplett mit der Zunge sauber zu machen! Die Röstzwiebeln und die Knusperüberraschung waren ein tolle Ergänzung und die Pflaume war ein spannendes Geschmackserlebnis. Und es gab natürlich Rotwein zum Ochsen:

Und der krönende Abschluss war dann Gang 5 …und eigentlich besteht dieser aus drei Teilen einem Pre-Dessert, dem eigentlichen Nachtisch und dann noch einem süßem Abschluss.

Das Pre-Dessert war ein Jasmintee-Espuma, darunter versteckt ein Aprikosensorbet und gebackene weiße Schokolade…und auf dem rechten Bild ist der süsse Abschluss zu sehen…

„Bienenstich“ etwas anders interpretiert – Honig-Milch-Creme, Mascarpone-Honigeis, Honig-Mandel-Knusper..mmmhhh!

Da ich inzwischen auch eine kleine Leidenschaft für die diversesten Süßweine entwickelt haben – also (Trocken)Beerenauslesen, Eiswein, Portwein, Madeira etc. liesen wir uns zum Abschluss – also passend zum Dessert – noch irgendwas in diese Richtung empfehlen und Herbert uns diesen Wein sehr empfohlen, der wunderbar zum Dessert passte:

Einen Treintjiewyn Hanepoot Jerepigo vom Weingut Villiersdorp aus Südafrika (https://www.villiersdorpwinery.co.za/)….mein erste Fortified Wine aus Südafrika und dann gleich so eine Bombe: Muskattrauben, die nach dem Portweinverfahren zu diesem Süßwein verarbeitet werden…mit einer Lagerfähigkeit von 100 Jahre (niemals würde so eine Flasche bei mir soooo alt werden)!

Das Dessert bestand aus einem Kirschmousse mit flüssigem Kern, Sorbet vom weißen Pfirsich, gelber Pfirsich gewürfelt und mariniert, Pfirsichgel mit Balsamico. Schokoladencreme mit Kirschwasser, Schokoerde und Atsinakresse.

Eine wirklich tolle Empfehlung – vielen Dank dafür und für das nächste Mal gab es auch schon einen Tipp – da stand nämlich noch ein Eiswein in der Reihe der Dessertweine :-)!

Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Termin und natürlich ist schon reserviert für September ;-)!

In diesem Sinne – genießt das Leben!

Eure Nachteule