Das Skeptical 2019 auf der SkepKon 2019 in Augsburg – eine eulige Zusammenfassung

Fünf Stunden Infotainment rund um das Thema ‚Fakten und kritisches Denken‘ vs. ‚Bullshit, Pseudomedizin und Verschwörungstheorien‘ standen am diesjährigen Vatertag auf dem Programm des Skeptical – dem traditionellen „Vorprogramm“ zur Skepkon.

Musikalisch begleitet und eröffnet wurde der Nachmittag von Tommy Krappweis und seiner Band „Harpo Speaks“. Beim Skeptical 2017 in Berlin spielte der Comedian, Autor, Regisseur und Musiker Tommy Krappweis mit der Band „Harpo Speaks“ eine bejubelte Live-Version seines „Dunning Kruger Blues“. In diesem Jahr bringt er einen neuen Song mit: „Entdumm dich“ ist inspiriert von „diversen, ausufernden Online-Diskussionen über Impfen, Rassismus, Fake News und Schwurbeltheorien“, wozu es am Nachmittag noch ein interessantes Gespräch mit ihm gab, wann Streitgespräche sinnvoll sind und wann nicht – und was man damit überhaupt erreichen kann. Mehr zu Tommy Krappweis (u.a. bekannt aus der Comedy Reihe RTLS Samstag Nacht und als Erfinder der KiKA-Figur Bernd das Brot) und Harpo Speaks findet ihr auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/groups/174567175964484/

Thommy Krappweis und Harpo Speaks

Im ersten Themenschwerpunkt ging es um Evolutions- und Weltuntergangsmythen und was passt da besser als Einstieg, wie die Vorstellung des „Evokids“-Projekt mit „Urmel“. Dr. Anna Beniermann stellte das „Evokids“-Konzept und die Lehrmaterialien dazu vor. Mit  „Urmel saust durch die Zeit“ ist ein „besonders pföööönes Lehrbuch“ (Süddeutsche Zeitung) von Max Kruse (2013) exklusiv für das „Evokids“-Projekt geschrieben worden. Mit dieser Initiative will eine Gruppe von Biologiedidaktikern, Evolutionsbiologen, Philosophen und Pädagogen bereits Kindern im Grundschulalter die Erkenntnisse der Evolutionstheorie vermitteln und zwar in einer verständlichen und anschaulichen Art und Weise. Weitere und vertiefende Informationen findet ihr unter www.evokids.de und für alle, die auch im nicht-deutschsprachlichen Raum unterwegs sind – hier sei ein Hinweis auf die Seite www.scientix.eu– the community for science education in europe – gegeben. Hier können Lehrunterlagen internationalisiert werden – gegründet bzw. auf der Basis eines  H2020-EU-Projektes – eine sehr spannende und lesenswerte Seite.

Urmel von Evokids

Ein kurzer Off-Topic Hinweis sei mir noch erlaubt – für alle die gerne Podcasts hören: hört euch mal in den Gewinner des Deutschen Podcastpreis 2017 – den Schlaulicht-Podcast rein: https://schlaulicht.info – ein Podcast (nicht nur) für Kinder.

Danach warfen die Ethnologin Dr. Claudia Preis und Nostradamus-Experte Bernd Harder einen Blick in das kürzlich wiederentdeckte „Augsburger Wunderzeichenbuch“ und die Geowissenschaftlerin Lydia Baumann vom Institut für Geologie der Universität Hamburg erklärte auf wissenschaftliche Art und Weise, was es mit dem Naturphänomen des Polsprungs auf sich hat.

Im Bereich Verschwörungstheorien gab Dr. Holm Hümmler einen ersten Einblick in das Debunken von diesen Theorien und beleuchtet und belegt mit technisch-naturwissenschaftlichen Aspekten die immer wieder angezweifelte Mondlandung von Apollo 11, die im Juli diesen Jahres Ihren 50. Jahrestag hat. Wie man die Schlüsselthesen der Verschwörungsgläubigen selbst prüfen kann , lässt sich u.a. in Holms neuestem Buch nachlesen – hier der nächste Lesetipp: https://blog.gwup.net/2019/03/23/neues-buch-von-holm-huemmler-verschwoerungsmythen/

Dann ging es mit einem anonymen Bericht eines Aussteiger von „Klagemauer-TV“ weiter…Im Landkreis Augsburg befindet sich ein Studio von „Klagemauer-TV“, eines sogenannten „Alternativmediums“ aus dem Dunstkreis des Schweizer Sektenpredigers Ivo Sasek (OCG = Organische Christus Generation). Das internetbasierte Portal verbreitet YouTube-taugliche Videos über die „Neue Weltordnung“, oder die „Klimalüge“ und agitiert gegen Impfungen und evidenzbasierte Medizin. Bei vielen Aussagen konnte man eigentlich nur unglaublich mit dem Kopf schütteln.

von rechts nach links: Stephanie Dreyfürst, Lydia Benecke und ich

Den Abschluss der Verschwörungstheorien gestaltet Lydia Benecke – „mit Verschwörungstheoretikern diskutieren – aber wie?“ Ihr könntet ich immer noch viel länger zuhören, da ich Ihre offene und direkte Art, wie Sie mit den Ihr gegenüber zum Teil entgegengebrachten Anschuldigungen etc. umgeht und mit welcher Engelsgeduld Sie auf Facebook gut recherchierte und mit Quellen belegte Antworten gibt. Auch auf die jüngste Geschichte mit der Absage eines Auftrittes im Club Voltaire hat Sie dies mal wieder eindrucksvoll belegt. https://www.facebook.com/lydia.benecke.psychology/posts/2174196126033117

Krankheits- und Terminbedingt wurden aus den vier Reitern der Globukalypse nur noch ein einsamer Reiter – Dr. Norbert Aust vom Informationsnetzwerk Homöopathie (INH – www.netzwerk-homoeopathie.eu) brachte uns erstmal auf den aktuellen Stand der im letzten Jahr ausgerufenen 50.000 € Homöopathie Challenge (https://www.gwup.org/infos/nachrichten/2028-homoeopathie-challenge), wo sich jetzt tatsächlich ein Bewerber gefunden hat…es bleibt als noch spannend bis zum Sommer! Dafür gab es heute ein paar glückliche Skeptiker im Bälle-, öhm Globulibad zu beobachten :-)!

Ja, Hermes hat sich noch ein Globuli schnappen können 🙂

Dann demonstrierte Lutz Homann, ein Augsburger Physiotherapeut, live populäre Diagnoseverfahren, mit denen man garantiert gar nichts (oder eben auch alles) feststellen kann.

Mit einem musikalischem Highlight von Harpo Speak und dem Dunning Kruger Blues, ging der Vortragsteil zu Ende bevor „Methodisch Inkorrekt“ das Haus rockten!  Die Physiker Nicolas Wöhrl und sein Kollege Reinhard Remfort gelten als „die Rockstars der Wissenschaft“. Seit sie ihren erfolgreichen Podcast „Methodisch Inkorrekt!“ (Minkorrekt! – www.minkorrekt.de) auf die Bühne gebracht haben, begeistern sie mit unkonventionellen Experimenten und schwarzem Humor auch ein Live-Publikum. Prädikat: sehens- und hörenswert!

Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen die tolle Atmosphäre von diesem Tag rüberbringen und ein bisschen Lust auf die nächsten Berichte und vir allem auf die nächste SkepKon 2020 in Berlin machen!

Eure Nachteule!

Die Skepkon 2016…Tag 3 – volles Programm und leider schon wieder zu Ende!

Und schon brechen wir in den letzten Tag der diesjährigen Skepkon auf…spannende Themenbereiche stehen an: Gesundheit, Pädagogik und freie, sonstige Themen.

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Begonnen haben wir heute Morgen pünktlich um 9:30 Uhr – noch nicht ganz voll besucht (war bei einigen wohl doch etwas länger bei den Themenstammtischen gestern Abend ;-)..)- mit den freien Themen…

Norbert Aust berichtet über Freie Energie und Nullpunktsenergiemaschinen – die Lösung aller Engergieprobleme.

Auszug aus dem Abstract:“Gibt es Energiequellen, die jedem quasi grenzenlos zur Verfügung stehen, praktischnichts kosten und außerdem keinerlei Belastung für die Umwelt ergeben? Existieren Lösungen für eines der dringendsten  Probleme der Welt, die aber von bestimmten Interessengruppen unterdrückt werden? Im Internet werden zahlreiche Maschinen und Apparate gezeigt, die angeblich mehr Energie abgeben, als sie aufnehmen. Es handelt sich aber dabei keineswegs um Perpetua Mobilia, denn schließlich zapfen sie in irgendeiner Form ein unendliches Energiefeld an – sagen zumindest die Erfinder. “

Ein Beispiel für so eine Maschine findet sich auf der Seite www.wirbelsysteme.de auf der Wein-, Wasser- und Lebensmittelspiralen von 55€ bis 555€ angeboten werden…ähm ja..okay..

Um das Ganze auch nochmal wissenschaftlich genauer zu betrachten, wurde es sogar physikalisch heute Morgen: Norbert Aust erklärte die Begriffe Arbeit, Bewegung und Widerstand an einem ganz einfach Beispiel: Wenn ich aufstehe, verrichte ich Arbeit, will ich was zum Frühstücken holen, muss ich mich bewegen. Bleibe ich aber liegen im Bett ist der Widerstand größer gewesen ;-)!

Dr.-Ing. Norbert Aust studierte Allgemeinen Maschinenbau an der TU Darmstadt und promovierte über ein Thema aus dem Bereich Thermischer Turbomaschinen. Seit Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben beschäftigt er sich intensiv mit den Grundlagen der Homöopathie und den Nachweisen zur Wirksamkeit.

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Nach so vielen Energien ging es dann zu einem sehr wichtigen Thema: Organspende. Verweisen möchte ich gleich auf den am Tag der Organspende (diesmal am 04. Juni 2016) und den da erscheinenden Blogartikel zum Thema Organspende, Organpate und Patientenverfügung hier auf diesem Blog. Schaut doch gerne nochmal hier vorbei!

Zweifel am Hirntod: Wie die Esoterik-Szene Organspenden verhindert – Dr. Benedikt Matenaer

Auszug aus dem Abstract: „Die Hirntoddiagnostik gehört zu den sichersten Diagnosen und ist international seit

Jahren im Kern unumstritten. Weltweit wurde bislang kein Fall von korrekt durchgeführter Hirntoddiagnostik und nachfolgender Besserung der Hirnfunktion publiziert. Gleichzeitig gibt es kaum einen breiteren gesellschaftlichen Konsens als die grundsätzlich positive Bewertung der Bereitschaft zur Organspende. Trotzdem steht Deutschland im internationalen Vergleich bei durchgeführten Organspenden eher auf den hinteren Plätzen…okay…wir stehen auf dem letzten Platz! Dies kann nur bedingt durch die jüngsten Skandale um manipulierte Organvergaben erklärt werden. Auch in den Jahren davor war die Spendenzahl in Deutschland eher unterdurchschnittlich.

Veranstaltungen der Esoterik-Szene streuen häufig subtile, pseudowissenschaftlich untermauerte Zweifel am Konzept des Hirntods. Volkshochschulen, Familienbildungsstätten, aber auch teilweise medizinische Institutionen bieten Vertretern dieser Szene eine Plattform. Die Reaktion der Fachwelt bzw. der Ärzteschaft darauf ist ähnlich wie bei der Impfdiskussion eher verhalten. Seit dem 01.08.2012 gibt es im Transplantationsgesetz die sog. Entscheidungslösung – alle Versicherten ab dem 16. Lebensjahr werden angeschrieben und im eine Entscheidung gebeten. Immerhin schon mal ein erster Anfang.

Mehr Informationen bekommt man auch unter www.organspende-wiki.de und ein schöner Satz zum Abschluss: Spenderherzen schlagen länger

Hier schon mal der Kurzverweis zum eigenen Organspende-Ausweis (https://www.organspende-info.de/) …mehr dazu am 04. Juni!

Dr. med. Benedikt Matenaer ist Facharzt für Anästhesie, Schmerztherapeut und Palliativmediziner und beschäftigt sich schon länger mit diesem Thema.

Ein spannendes und hoch aktuelles Thema ist das Thema von Frau Prof. Dr. Bettina Bussmann: Erkenntnisse und Irrtümer der Genderforschung.

Abstractauszug: „Dass die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Mann und Frau zum Gegenstand einer eigenen Forschungsrichtung wurden, ist sehr neu: Die Genderforschung entstand aus der feministisch orientierten Frauenforschung in den 1960er Jahren und wurde im Wintersemester 1997/98 mit einer der ersten Professuren an der Humboldt- Universität zu Berlin verankert. Viele weitere folgten, und momentan gibt es im deutschsprachigen Raum ca. 250 Professuren in diesem Bereich. Doch das Wissen um die Ziele und Erkenntnisse der Genderforschung muss nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in akademischen Kreisen als unzureichend bezeichnet werden. Dies wiegt umso schwerer, da die theoretischen Grundannahmen und die daraus abgeleiteten politischen Forderungen dieser Disziplin mittlerweile in universitäre Curriula, in Bildungspläne, in Schulbücher sowie auch in politische Programme Eingang gefunden haben.

„Genderdenken“ erfordert ein Umdenken, das viele Menschen nicht leisten können, weil sie es nicht verstehen können oder wollen oder weil sie bestimmte Grundannahmen anzweifeln und die gesellschaftlichen Folgen auf mehreren Ebenen für schädlich halten. “

Sehr spannend war die sich anschließende Diskussion, wo auch hier im Plenum sehr unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema vorherrschten.

Im Internet lassen sich zu diesem Thema viele Quellen finden – ob seriös oder unseriös ist auf den ersten Blick nicht immer gleich erkennbar. Auf den Seiten des Bundesministerium für Bildung und Forschung ist ebenfalls was zum Thema zu lesen: www.bmbf.de/de/genderforschung-222.html.

Bettina Bussmann ist seit 2014 Assistenzprofessorin für Philosophiedidaktik an der Universität Salzburg. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Frage, welche Rolle die empirischen Wissenschaften für unser Selbstverständnis, unser Handeln und die Beantwortung philosophischer Fragen hat.

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Dann ging es in die wohlverdiente Mittgaspause…Wir haben einen Kurztrip in die Hafencity gemacht und auf dem dortigen heutigen Food Lovers Market einen sehr leckeren Dry Age Burger in der Sonne genossen.

Nach der Pause ging es dann mit dem Abschnitt Gesundheit weiter…

Philipp Schmid – Kommunikation von und mit Impfgegner

Spannender und immer wieder aktuelles Thema – hier der Abstract: „Impfungen gelten als Meilensteine des wissenschaftlichen Fortschritts. Die von den Gesundheitsbehörden empfohlenen Impfungen verhindern weltweit jährlich Millionen von potentiellen Krankheits- und Todesfällen. Dennoch sind mangelnde Impfbereitschaft bei spezifischen Impfungen, wie beispielsweise Influenza, und sogar Ablehnung von Impfungen im Allgemeinen keine Seltenheit. Die Gründe für diese sogenannte Impfmüdigkeit in Deutschland und allen weiteren Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind vielseitig. Neben einem fehlenden Bewusstsein für die Folgen von impfpräventablen Krankheiten und der damit verbundenen Wahrnehmung, dass Impfen nicht relevant ist, sowie organisatorischen Hindernissen vor Erhalt einer Impfung und einer rationalen Berechnung von individuellem Nutzen und Risiken der Impfung, führen auch Impfmythen und Falschwissen zur Ablehnung von Impfungen. Die Verbreitung der Impfmythen wird maßgeblich durch die Art der Kommunikation und die Wahl der Kommunikationskanäle von Impfgegnern zu einem ernstzunehmenden Risikofaktor für die Gesundheit des Konsumenten solcher Falschinformationen.

Die Relevanz des Einflusses von Impfmythen und Einzelfallberichten auf die individuelle Impfentscheidung wird vor allem durch die starke Präsenz dieser Informationen im Internet und den Effekt solcher Informationen auf die Risikobewertung von Impfungen deutlich.

Die von Impfgegnern genutzten Medienkanäle, wie beispielsweise das Internet, öffentliche Fernsehdebatten und/oder Interviews, bieten allerdings auch für Gesundheitsbehörden und Impfbefürworter eine Chance zur Korrektur von Falschinformation. Um effektive Korrekturen von Falschwissen zu gestalten, ist das bloße Präsentieren von wissenschaftlichen Fakten jedoch nicht hinreichend. Ganz im Gegenteil, psychologische Forschung zeigt, dass die unbedachte Korrektur von Falschwissen im schlimmsten Fall zur Verstärkung des Falschwissens führen kann. Psychologische Ansätze bieten vor allem bei der Aufbereitung von schriftlichem Informationsmaterial Hilfestellung bei der Aufklärung von Impfmythen.

Eine schöne Übersicht für die Gründe des Nicht-Impfen erklärt er am sog. 4C-Modell:

  1. Complacency – die selbstzufriedenen Ignoranten: fehlendes Bewußtsein für die Gefährlichkeit von impfpräventablen Erkrankungen und die Notwendigkeit von Impfungen
  2. Confidence – die Impfkritiker: fehlendes Vertrauen in die Sicherheit von Impfungen, Impfkritik
  3. Calculation – die Nutzenabwäger: Nutzen-Risiko-Abwägung
  4. Convenience – die bequemen Gestressten: Bequemlichkeit, Vergesslickeit

Die beste Art, um mit Impfgegner/kritiker in einen Austausch zu kommen, ist eine evidenzinformierte Kommunikation, die zielorientiert ist (Targeting

  • Selbstzufriedene Ignoranten: erläutern die Krankheitsrisiken und adressiere sozialen Nutzen
  • Bequemen Gestressten: verringerte strukturelle Barrieren & unterstütze die wahrgenomme Selbstkontrolle
  • Imfpkritiker: Korrigiere Mythen und Falsch wissen
  • Nutzenabwäger: adressiere den sozialen Nutzen & etabliere ein Anreizsystem

Philipp Schmid ist Doktorand im PIDI-Lab (Psychology and Infectious Diseases Lab) an der Universität Erfurt. Im Rahmen seiner Promotion und in Projekten mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschäftigt er sich insbesondere mit dem Phänomen der Impfmüdigkeit.

Und noch ein bisschen was zum Thema Kosmetik…Beauty-Blogs schießen wie Pilze aus dem Boden auf YouTube und versprechen einem das Blaue vom Himmel. Grund genug um Claudia Courts interessiert zu zu hören – denn wer möchte nicht jung und schön aussehen ;-)!?

Claudia Courts – Wer schön sein will, muss…zahlen: Teure Beautyprodukte und ihre Versprechen aus pharmazeutischer Sicht.

Im Abstract ist zu lesen: „Wer sich mit Werbung in Fernsehen und Printmedien auseinandersetzt, kommt um die Preisung teurer Beautyprodukte für Mann und Frau nicht herum. Die Reklame setzt dabei auf einen vorgeblich „wissenschaftlichen“ Anstrich, es wird mit allerlei kompliziert klingenden Begriffen hantiert.

Dem Verbraucher werden hier wahre Wunder versprochen; von „belegter Wirksamkeit“ ist die Rede. Doch wie sehen die Studien aus, die von einschlägigen Kosmetikkonzernen als Evidenz angeführt werden? Was steckt hinter den kryptischen Namen neuer „Wirkstoffe“ wie Pro-Cellium-Keratin, Filloxane, Elasti-Flex & Co.? Und welche Wirkung entfalten Q10 und Hyaluronsäure am Körper wirklich?

Auch in Apotheken werden derlei Produkte verkauft. Gibt es wirksame Rezepturen? Welche Bestandteile sind pharmazeutisch sinnvoll – oder reicht es, wenn man/frau jeden Morgen Vaseline appliziert? Der Vortrag soll aufklären über falsche Versprechen der Kosmetikindustrie und wissenschaftlich sinnvolle Alternativen in den Bereichen Pflege und Kosmetik. Die pseudowissenschaftlichen Behauptungen, die in Werbung und Produktbeschreibungen aufgestellt werden, halten einer Überprüfung nicht stand und bewegen, die mangelnde wissenschaftliche Kenntnis und Naivität der Kunden ausnutzend, selbige dazu, aberwitzige Preise für wenig wirksame Produkte zu bezahlen.“

Claudia Courts studiert Pharmazie und betreibt das skeptische Blog „Cloudpharming“ (http://cloudpharming.blogspot.de/) , in dem sie unter anderem aktuelle Strömungen in der pharmazeutischen Landschaft, vor allem solche esoterischer Natur, kritisch beleuchtet. Um Esoterik geht es auch im gemeinsam mit ihrem Mann, Cornelius Courts, betriebenen Podcast, der (L)Esostunde (http://lesostunde.blogspot.de/).

Zum Abschluss gab es noch zwei Vorträge aus dem Bereich der Pädagogik:

Dr. Benedikt Wisniewski – Pädagogik zwischen Wissenschaft und Mythenbildung

Interessante Passagen aus dem Abstract: „Pädagogische Mythen sind allgegenwärtig – in Form von Phrasen und Floskeln, die es irgendwie geschafft haben, pädagogisches Allgemeingut zu werden, ohne einer empirischen Prüfung standzuhalten. Eine Mythenbildung ist aber nur dort möglich, wo Wissenschaft versagt. Der schul- und bildungspolitische Diskurs wurde in jüngster Vergangenheit durch mehrere Bestseller zum Massenthema angefacht – beispielsweise durch Werke von Richard David Precht, Jesper Juul oder Gerald Hüther. Deren Werken ist gemein, dass reformpädagogische Ideen des letzten Jahrhunderts durch angeblich neue Erkenntnisse der Pädagogik und ihrer Nachbardisziplinen als richtig belegt werden. Die Argumentation ist dabei oft ein „Wedeln mit qualmenden Klischeefackeln“ (FAZ), denn viele der aufgegriffenen Ideen und Begrifflichkeiten der Reformpädagogik sind in Wirklichkeit Worthülsen, die unzureichend oder gar nicht durch Forschung abgesichert wurden. In vielen Fällen werden pädagogische Ideen referenziert, die von vielen Personen intuitiv als richtig akzeptiert werden, die sich bei genauerem, skeptischem Hinsehen aber als widerlegbar herausstellen. “

Mythos 1: Hirngerechtes Lernen

In der Neurodidaktik postulierten Caine & Caine 1997 folgende „neue“ zentrale Erkenntnisse:

Lernen ist effektiver

  • in sozialen Situationen
  • wenn Interesse der Lernenden berücksichtig werden
  • wenn das vorhandene Vorwissen mobilisiert
  • wenn positive Emotionen beteiligt sind
  • wenn individuelle Unterschiede berücksichtigt werden
  • in einer unterstützenden, motivierenden und herausfordernden Umgebung

Diese Ergebnisse sind allerdings nicht neu, sondern gibt es schon ganz lange!

ABER: Die aktuelle Hirnforschung kann nicht zur Klärung theoretischer Kontroversen beitragen!

Mythos 2: Lerntypengerechtes Lernen

Bekannt sind die Lerntypen nach Vester (1975) : Visuell, auditiv, haptisch, kognitiv-intellektuell.

Hier wird allerdings

  • ein Gleichsetzen von Infoaufnahme und Lernen dargestellt
  • Übersehen von Verständnis als zentrale Komponente
  • Kontext- und Lernzielunabhängigkeit gezeigt

Empirisch sind allerdings keinerlei Effekte nachweisbar!

Auch die bekannte Einteilung von Dale (1946) Lernen besteht aus : 10 % Hören, 20 % Sehen, 40 %Hören + Sehen, 90 % Tun ist eine frei erfundene Einteilung und auf keinerlei Forschung basierend. Selbst der Autor zweifelte seine Einteilung an, die von einem Unbekannten mit Prozentwerten versehen wurde!

Mythos 3: Neue Lernkultur

Minimale Guidance:

Offener Unterricht gestattet es dem Schüler, sich unter der Freigabe von Zeit Raum und Sozialform Wissen anzueignen und hat einen offenen Lehrplan.

ABER:

  • vage Interpretationsvielfalt
  • Reduktion auf einfache Gegensätzlichkeiten
  • Emotiv-programmtischer Gehalt (Unterricht soll offen sein)

Was aber klar herauskommt:

Je mehr vorher schon bekannt ist, desto weniger Anleitung brauche ich!

Weiß der Schüler nicht so viel im Vorfeld zu dem Thema, ist eine direkte Instruktion besser:

Vom Bekannten zum Unbekannten!

Mythos 4: Methodentraining

Heinz Klippert. Fachliche und sachlich Inhalte zurücke, mehr in Fokus auf Schlüsselkompetenzen (Info gewinnen etc.) Schwerpunkt auf selbstgesteierten Lernen und Vermittlung eund Einübung elementarer Lernmethoden …so ein Blödsin! Hat kein erkennbares Ziel, leht keine Qualität und Leistunskriterien fest!

Es ist tatsächlich zu sagen, dass John Hattie mit seinen Studien auf dem richtigen Weg ist und er postuliert die drei Wichtigsten Punkte , was den Lernerfolg angeht:

  • eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung
  • man darf eine hohe Erwartungen die man Schüler stellen
  • unmittelbares Feedback von den Schülern einholen!

Pädagogik ist zu selten evidenzbasiert – das muss sich ändern!

Dr. Benedikt Wisniewski ist zentraler staatlicher Schulpsychologe für die Oberpfalz. Er ist Autor und Herausgeber verschiedener Fachbücher im Bereich der Pädagogik und pädagogischen Psychologie.

Und zum Schluss wurde es auch nochmal spannend mit Andre Sebastiani – PISA zwischen Wissenschaft und Testeritis.

PISA beherrscht seit 2000 die Bildungsdebatten!

Aber es gibt durchaus berechtigte Kritik an den Zielsetzungen und auch Kritik an der Methodik (Curriculare Validität, Aufgabenqualität). Aber auch Zweifel an der Vergleichbarkeit und Statistsiche Mängel liegen vor! Zudem ist die Interpretation der Ergebnisse nicht eindeutig und wenn sich keine Konsequenzen daraus ergeben ist diese Studie sinnlos.

Hier noch ein interessanter Artikel über die PISA Studie:

<<PISA_2012_Zusammenfassung.pdf>>

Gegen 18 Uhr war die diesjährige SkepKon 2016 zu Ende…viele interessante und vielfältige Vorträge haben wir in den letzten drei Tage gehört und ich freue mich schon auf den 29.4.-01.05.2017 wenn in Berlin die SkepKon 2017 ihre Türen wieder öffnet!

Bis dahin – immer schön skeptisch bleiben!

Eure Nachteule

 

 

 

Märchen und Gemetzel mit Hoaxilla & Luci van Org beim Hamburger Hafengeburtstag

Am Freitag Abend war es soweit – da wir die Auswahl zwischen verschiedenen Themenstammtischen bei der SkepKon und einer Lesung von Hoaxilla und Luci van Org zum Thema Märchen, Mythen und Gemetzel hatten, hatten wir uns für die MS Stubnitz und die Lesung entschieden…

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Eine tolle Wahl, wie ich finde. Zum einen war die Location mehr als außergewöhnlich und auch die musikalische Lesung war toll. Das Rostocker Kultschiff, die MS Stubnitz, ist ein ehemaliges DDR-Kühlschiff, welches seit Spätsommer 2015 am Baakenhöft in der Hafencity vor Anker liegt. Hier finden seit 1992 regelmäßig Konzerte, Partys und andere Events in ungewöhnlicher Akustik und einzigartiger Atmosphäre statt. Mehr darüber findet ihr unter https://ms.stubitz.com.

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Nachdem der wacklige Steg erklommen und wir von einer charmanten „Dame“ in Empfang genommen wurden, führte man uns einmal über das Schiff in Richtung der Katakomben. Passend zum Thema fand die Lesung unter Deck statt in einem ..nun ja…ich denke mal alten Lagerraum bzw. Kühlraum. Nach der gemeinsamen Begrüßung und dem ersten Lied von Luci van Org (unplugged – nur mit Gitarre und ihrer wahnsinnigen Stimme) legte die Hoaxmistress Alexa los mit der original Geschichte von Schneewittchen der Gebrüder Grimm (gelesen aus dem Buch „Psycho im Märchenwald“ – bestellbar über die gängigen Buchhändler oder auch im Independent-Verlag Roter Drache http://www.roterdrache.org/) …und das Buch kann ich nur empfehlen!

Eigentlich sind es ja Kinder- und Hausmärchen, die die Gebrüder Grimm geschrieben haben, aber habt ihr die wirklich mal gelesen? Blutrünstig und relativ gewaltvoll und zum Teil echt grausam sind diese „Kindermärchen“.

Alexa Waschkau hat dieses Buch zusammen mit Sebastian Bartoscheck geschrieben, seines Zeichen Psychologe und dieser nimmt sich im Anschluss an die original Geschichte diese einmal aus psychologischer Sicht vor. Auch daraus las Alexa ein paar interessante Ergebnisse vor. Im Buch werden noch mehr der beliebtesten Märchen der Brüder Grimm mit ihren kulturhistorischen Wurzeln und psychologischen Deutungen beleuchtet und es werden nicht wenige makabre Details ans Tageslicht befördert!

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Dann folgte Luci von Org mit Ihrer Version der Geschichte.…nun ja…ganz jugendfrei ist diese allerdings nicht: „Schneewittchen und die Kunst des Tötens“ spielt in Berlin und handelt u.a. von BDSM, LARP, Serienmördern und noch weiteren außergewöhnlichen Begebenheiten – Lesetipp! Erschienen und bestellbar im U-Line Verlag http://www.u-line-verlag.de/shop/schneewittchen-und-die-kunst-des-toetens/ – oder auch bei anderen Buchhändlern eures Vertrauens.

Den Abschluss gestaltete der Hoaxmaster Alexander Waschkau, der exklusiv aus dem noch nicht erschienenden Band 2 der „HoaX-Files“ vorlas und wertvolle Tipps zur Vorbereitung auf die drohendende Zombieapokalypse gab! Die Hoaxfiles lassen sich direkt hier bestellen: www.jmb-verlag.de.

Er verwies auch auf das CDC – Centers for Disease Control and Prevention in den USA, welches Tipps und Vorbereitungsmaßnahmen im Falle einer Zombiebedrohung auf seiner Internetseite gibt, in seiner Rubrik Zombie Task Force (http://www.cdcfoundation.org/zombies).

Hafen

Die Lesung von Hoaxilla und Luci van Org fand im Rahmen einer Veranstaltung währen des 827. Hafengeburtstag in Hamburg statt. Über 1 Million Menschen kommen jedes Jahr nach Hamburg und erleben das Schlepperballet und die große Ein- und Auslaufparade und viele, viele weitere Veranstaltungen rund um den Hafen und zum Teil auch über die ganze Stadt verteilt.

Feuerwerk auf dem 819. Hamburger Hafengeburtstag über dem Niederhafen

Ganz viele Informationen, Bilder etc. findet ihr hier auf diesen beiden Seiten:

http://m.abendblatt.de/hamburg/article207534267/Ein-perfekter-Start-fuer-das-grosse-Fest-auf-der-Elbe.html

& http://www.hamburg.de/hafengeburtstag/

Spontan durften wir Abends noch einem Music Dinner im Restaurant Heimat Küche+ Bar (www.heimatkuecheundbar.de)  mit Tripod (www.facebook.com/tripodhamburg/)  beiwohnen…ein gelungener Abschluss eines tollen Tages!

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Sonnige Grüße!

Eure Nachteule

 

 

Die Skepkon 2016…Tag 1 – von Alltagsmythen, Psi-Tests und dem einen Guru!

Moin Moin aus Hamburg!

Strahlender Sonnenschein empfängt die Teilnehmer des Besucher- bzw. Eröffnungstags bei der 25. GWUP-Konferenz – der Skepkon 2016 in Hamburg. Live-Blogs und viele Informationen rund um die Skepkon und ihre Referenten findet ihr auch unter www.skepkon.org.

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Wir sind zu Gast in der Hochschule für angewandte Wissenschaften und der erste Tag der Skeptiker-Konferenz dient traditionellerweise immer dazu, Neugierigen die Möglichkeit zu geben, ein bisschen skeptische Konferenzluft zu schnuppern. Wie heißt es so schön im Eröffnungsflyer „Informative Vorträge, Perlen der Skeptiker-Bewegung auf der Bühne und eine spektakuläre Show am Abend für 10 Euro: Ein besseres Angebot gibt es auch auf dem Fischmarkt nicht!“

Eine erste Besonderheit am diesjährigen Eröffnungstag ist die Beteiligung von Gebärdensprachen-Dolmetscherinnen. Eine sehr spannende und beeindruckende Art der Kommunikation – bestehend aus der Kombination Handzeichen, Mimik und Körperhaltung. Nähere Informationen dazu findet ihr beim Gehörlosen-Bund auf dessen Website (http://gehoerlosen-bund.de).

Fingeralphabet "Hallo"

Los ging es um 14 Uhr mit zwei hochspannenden und aktuellen Themen – einmal mit Lydia Benecke, die sich dem Thema Vermisstensuche durch Hellsehen näher widmete und den Hoaxillas, die Alltagsmythen auf den Grund gingen.

Vermisstensuche durch Hellsehen? Das gewissenlose Geschäft mit verzweifelten Angehörigen mit Lydia Benecke. Lydia Benecke studierte Psychologie, Psychopathologie und Forensik an der Ruhr-Universität Bochum und arbeitet seit 2009 als Diplom-Psychologin mit dem Schwerpunkt im Bereich der Gewalt- und Sexualstraftaten. Ganz viele Informationen zu ihr und auch ihren Büchern findet ihr unter http://www.benecke-psychology.com/

Sie schilderte den interessanten Disput zwischen Ihr, Bernd Harder, anderen Skeptikern und der „Hellseherin Frau Evelyn Störzner“ . Es wurde der Fall Elias bzw. Inga und der Pressemitteilung von Frau Störzner (www.vermisstensuche.net) ausführlich und in allen Tiefen und Abgründen besprochen und diskutiert. Nachzulesen sind alle Postings auf Ihrer Facebook-Seite ab dem 04. August 2015. Da kann man manchmal echt nur den Kopf schütteln…

Manchmal ist es fast nicht zu glauben, was manche Menschen von sich geben bzw. anderen Menschen an tuen können.

Passend dazu hier noch ein Link zur Sendung von Markus Lanz von gestern Abend, wo Lydia zur aktuellen Situation in Höxter sehr interessantes zu erzählen hatte – hier geht es zwar nicht um Hellseher und ihre Schäden, die sie anrichten können, aber lassen trotzdem einen interessanten Blick in die aktuelle Situation zu:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/509418#/kanaluebersicht/509418

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Alltagsmythen auf dem Prüfstand mit Alexa und Alexander Waschkau (Hoaxilla).

Hier wurde das Publikum direkt mit einbezogen…mittels roter und grüner Karte konnte entschieden werden, ist die Geschichte war oder nicht wahr.

Um welche ging es heute:

  • Eine ältere Dame ist beim Shopping über eine Brüstung in die Tiefe gestürzt und in einem Bett gelandet und hat den Sturz leicht verletzt überlebt – über 9 Meter. Ist aber direkt in einem Bett gelandet und wurde nur leicht verletzt…Hoax oder Wahrheit?

Wahrheit – Im Februar 2016 überlebte in Großbritannien in einem Einkaufszentrum in Manchester eine 60-jährige Frau einen Fall über zwei Stockwerk. Sie landete genau in einem Ausstellungsbett und erlitt dabei nur leichte Verletzungen an Hüfte und Wirbelsäule!

  • Früher wurde die Särge mittels LKW zu den Händlern       gebracht und diese LKWs hatte i.d.R. eine offene Ladefläche. Es gibt die Geschichte, dass der Fahrer eines dieser LKWs eines Tages bei einer Kneipe zwischengehalten hätte, um eine Pause zu machen. Es fing an zu regnen und zwei Zimmerleute wollten nicht im Regen zurück laufen und beschlossen, sich in diese Särge hineinzulegen. Als der Fahrer dann wieder weiter fuhr, hörte er plötzlich eine Stimme, die sagte „Du, es hat aufgehört“ und dann öffnete sich ein Sargdeckel und der Mann, der dem entstieg, klopfte an einem zweiten Sarg. Daruaf hin erlitt der Fahrer einen Herzinfarkt und starb noch vor Ort…Hoax oder Wahrheit?

Hoax – die Geschichte ist erfunden.

Noch ein paar kurze Informationen zu Hoaxilla (www.hoaxilla.com) – dem skeptischen Podcast aus Hamburg. HOAXILLA beschäftigen sich mit Modernen Sagen (Urban Legends), Medien, Kultur und Wissenschaft aus Sicht der Skeptiker-Bewegung, ohne sich dabei selbst zu ernst zu nehmen. Das Besondere an HOAXILLA ist die Paarung von Skeptizimus und soziokultureller Betrachtung von Alltagsthemen. Dabei wird es nie trocken, aber immer wissenschaftlich fundiert.

Alexa Waschkau hat Europäische Ethnologie studiert und ist inzwischen als freie Journalistin, Autorin und Produzentin von Hörbiografien tätig. Alexander Waschkau ist Diplom-Psychologe und inzwischen mehrfacher Buchautor.

Unbenannt

Ein neues „Mitglied“ in der skeptischen Podcast-Gemeinde ist der Podcast für Neugierige – „Schlaulicht“!

Ein Wissenschaftspodcast, der nicht nur für Kinder gemacht ist – aber gerade für Kinder! Schaut bzw. hört mal rein und die Kollegen würde sich sicherlich auch über ein wenig Unterstützung freuen! Hier geht’s zum Link und den ersten Folgen: http://schlaulicht.info/.

Block Nummer 2 steht unter der Überschrift „Skeptische Dauerbrenner„…was sind wir, was machen wir und mal wieder Homöopathie.

Homöopathie – zwischen Wunsch und Wirklichkeit mit Dr. Natalie Grams

2015 erregte die Ärztin Dr. med. Natalie Grams mit ihrem Buch „Homöopathie neu gedacht“ große Aufmerksamkeit – zumindest in Skeptikerkreisen und auch in Medizinerkreisen. Sie leitet das Informationsnetzwerk Homöopathie und setzt sich dort und in ihrem Blog ( http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/) dafür ein, dass Patienten und Laien über die Homöopathie zunehmend richtig informiert werden.

Globuli mit Blüten auf rustikalem Tisch

Was ist das Problem an der Homöopathie?

  • Verdünnung ist zu groß
  • Potenzierung ergibt keine Energieübertragung
  • Warum sollte nur der Wirkstoff potenziert werden
  • Unabhängig von Wirkmechanismus – was sagen Studien?
  • Fazit: die Homöopathie hat keine spezifische arzneiliche Wirkung

Was sind die (gefühlten) Vorteile der Homöopathie?

  • Das therapeutische Setting (Zeit / Empathie)
  • „Ich werde dir helfen“
  • Individuelle Medikation
  • Selbst etwas tun können
  • Placebo-Effekt at ist best!

Es lohnt sich, sich kritisch mit dem Thema Homöopathie auseinander zu setzen und gerade vor dem Hintergrund auch aktueller, leider letal verlaufender Fälle diese ernsthaft zu hinterfragen. Der Wunsch nach mehr Zuwendung und Menschlichkeit im Medizinbetrieb, so wie er oft im Bereich der homöopathischen Behandlung gezeigt wird, sollte sich wirklich ein bisschen auch in der „klassischen“ Medizin und Behandlung durchsetzen und ja, auch der Placebo-Effekt ist nicht zur vernachlässigen, aber trotz allem muss man ein bisschen das Hirn einschalten bevor man zu Globuli und Co greift!

Wissen und Glauben hat nichts miteinander zu tun…man kann sich (leider) gut beeinflussen lassen…kennt man auch als kognitive Dissonanz. Einen interessanten Blog zum Thema kognitive Dissonanz mit einer schönen und verständlichen Erklärung habe ich beim Stöbern auf WordPress gefunden: https://ethologiepsychologie.wordpress.com/2011/11/15/festingers-theorie-der-kognitiven-dissonanz/ und den möchte ich euch nicht vorenthalten.

GWUP

Wer oder was ist die GWUP eigentlich?

Die GWUP hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wissenschaft und das wissenschaftliche Denken zu fördern. Sie untersucht Para- und Pseudowissenschaften (wobei hier gerade eine interessante Diskussion entbrannt ist, was man denn unter Para- und Pseudowissenschaften versteht…) mit wissenschaftlichen Methoden .Die GWUP fördert kritisches Denken, um die Anfälligkeit der Gesellschaft für pseudowissenschaftliche Vorstellungen und Versprechungen abzubauen, die einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten und Menschen in die Irre führen und sie möchte wissenschaftliches Denken und wissenschaftliche Methoden verbreiten, allgemeinverständlich erklären und echte Wissenschaft klar von Pseudowissenschaft abgrenzen.

Gegründet wurde die GWUP am 11. Oktober 1987 als Verein in Bonn, damals noch unter dem Namen ASUPO (Arbeitsgemeinschaft der Skeptiker zur Untersuchung von Pseudowissenschaften und Okkultem). Der Name wurde aber schon im Laufe des ersten Jahres in GWUP umgewandelt. Die erste GWUP-Konferenz fand 1988 dann ebenfalls in Bonn statt.

Zu Beginn waren die Themen überwiegend Außerirdische und Kornkreise – heute geht es um Chemtrails und viele andere Themen!

Nähere Informationen findet ihr auch auf der Homepage unter www.gwup.org.

Auch ein Klassiker – die Psi-Tests der GWUP mit Dr. Martin Mahner. Martin Mahner ist Gründungsmitglied der GWUP und leitet das Informationszentrum der GWUP, das Zentrum für Wissenschaft und kritischem Denken. Mit Dr. Rainer Wolf führt er jährlich die Psi-Tests der GWUP in Würzburg durch.

Seit 2004 führt die GWUP jährlich Tests zur Überprüfung paranormaler Fähigkeiten durch.

Zunächst wurden damals die Tests in Abstimmung mit James Randi im Rahmen der One Million Dollar Paranormal Challenge durchgeführt, später dann aber eigenständig. Für den Nachweis paranormaler Fähigkeiten ist ein Preisgeld von 10.000 Euro ausgeschrieben. Der Testablauf wird im Vorhinein zwischen Kandidat und der GWUP vereinbart. Die Psi-Tests finden im Biozentrum der Uni Würzburg statt. Auch 2013 konnte keiner der Probanden einen Nachweis seiner paranormalen Fähigkeiten bringen. 2015 gab es tatsächlich einen Probanden, der 36 Treffer erzielte – er soll nochmal zu einem zweiten Test eingeladen werden, um zu schauen, ob dies Zufall war oder tatsächlich etwas dahinter steckte.

Zahlen:

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Im 3. Block wurden skeptische Projekte vorgestellt und der Guru himself – Lornez Meyer gibt sich die Ehre und berichtet aus seinem Leben.

Drei lokale Projekte werden vorgestellt

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Wie ich zum Guru wurde – mit dem Guru himself Lorenz Meyer.

Eine immer größer werdende Jüngergemeinde auf Facebook folgt dem Meister des Sheng Fui und dem Bullshit Bingo (auf Spiegel online zu sehen). Näheres zu ihm findet man auch unter www.sheng-fui.de.

Sein heutiges Thema waren die von ihm und uns allseits beliebten und gerne veränderten bzw. korrigierten Spruchbildchen auf Facebook oder auch die „Globuli des Internets“ genannt. Gerne auch hier zum Weiterlesen http://uebermedien.de/3299/spruchbildbeantworter/ oder klickt euch mal bei Facebook zu ihm durch…manchmal nimmt er auch noch weitere Jünger in seinen Tempel auf.

Bevor es in die Abendveranstaltung mit Thomas Fraps ging, musste noch eine kleine Stärkung her…direkt neben der Hochschule gab es einige Restaurants und Bäckereien, die sich nach unserem Besuch sehnten. Wir haben uns für das Sushi XXL bzw. das Restaurant Le neben dem Campus entschieden (http://www.le-restaurant.de).

Um 20:30 Uhr ging es dann weiter…Unter dem Motto: Die Tricks unseres Gehirns oder Warum Wissen nicht Täuschung schützt entführte der Zauberkünstler Thomas Fraps die Zuschauer & Zuhörer in faszinierende Fallstricke unserer Wahrnehmung und unseren Denkens. Mehr von ihm findet man unter www.thomasfraps.com.

Danke Andi für die Bilder ;-)!

Bis morgen – und immer schön skeptisch bleiben!

Eure Nachteule

 

Skepkon – Tag 2 – von Satanistenmorden bis zu Einsteins Pantoffeln

Schon geht es wieder in den Endspurt bei der Skeptiker-Konferenz, der 24. Skepkon….heute stehen die Themenbereiche Kulturwissenschaften, Philosophie/Skeptizismus, Pseudowissenschaften im Management und die Psychologie des Glaubens auf dem Programm…

Eröffnet wurde der Vortragsreigen von Lydia Benecke: Teufelswerk oder Hexenjagd? Satanistenmorde und ritueller Missbrauch vs. Echtes Leben in der „schwarzen Szene“.

In einem kleinen Auszug aus ihrem eigentlich etwas längerem Vortrag zum Thema nahm sie uns mit auf eine Zeitreise zu den Ursprüngen moderner Vorstellungen von „Satans-Verbrechen“ und zur Entstehung der „Church of Satan“. Begonnen hat dieses „Satans-Phänomen“ sehr wahrscheinlich 1967 mit der Veröffentlichung der Novelle von Ira Levin „Rosemarys Baby“. Der Begründer des modernen Satanismus ist Anton (Howard) Lavey (1930-1997), der eine Religion gründete („Church of Satan“) um einfach seinen eigene Fetisch/BDSM-Vorliebe zu erklären. Einen spannenden Hinweis zeigt Lydia Benecke noch auf, wo sich eine mögliche Verbindung von damals und heute offenbart…

Bei der Gründung seiner „Religion“ sieht man Lavey , der neben sich auf einem Kamin eine nackte Frau liegen hat und eine Peitsche auf sie richtet.

51Bild von encyclopediasatanica.wordpress.com

Da er sich auch bei der Adams Family Inspiration suchte, legte er sich gegen später ebenfalls einen Löwen als Haustier zu. Nachdem er ihm nach einiger Zeit zu viel Arbeit machte, verkaufte er diesen Löwen an Tippi Hedren – der Mutter von Melanie Griffith . Diese, also Melanie, ist mit Antonio Banderas verheiratet und diese beiden haben eine gemeinsame Tochter: Dakota Johnson…na klingelt es schon 😉 …sie ist die Hauptdarstellerin aus Fifty Shades of Grey…wo eine Peitsche ebenfalls eine Rolle spielt….da schließt sich der Kreis wieder…so könnte man meinen.

Und sogar bei Rossman konnte man vor einigen Wochen noch folgendes Produkt käuflich erwerben (leider haben sie die original Werbeanzeige aus dem Netz genommen ;-)..)

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Nochmal kurz ernsthaft zum Vortrag zurück…Viele Menschen, die behaupten, von einer Satanssekte missbraucht worden zu sein, haben sog. „False memories“. Nähere und sehr interessante Informationen dazu findet ihr auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft falsche Missbrauchserinnerungen unter http://www.false-memory.de.

Mini-Vita der Referentin: Lydia Benecke ist als selbstständige Psychologin mit dem Schwerpunkt forensische Psychologie, abweichende sexuelle Vorlieben, Traumastörungen, abergläubische Überzeugungen und verschiedener Subkulturen (vor allem BDSM-Szene, Schwarze Szene…). Näheres findet sich auch auf ihrer Homepage: www.benecke-psychology.com …und was sie ebenfalls sehr sympathisch macht: sie ist ein Eulenfan ;-)!

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Galileos Finger und Einsteins Pantoffeln – ein kulturwissenschaftlicher Blick auf die quasi-religiöse Verehrung von Gelehrten – Dr. Stephanie Dreyfürst

Seit Anbeginn der Menschheit wurden Gegenständen große Bedeutung und Macht zugeschrieben und einige davon gleichsam als heilig verehrt. Was sind denn eigentlich Reliquien? Das Wort Reliquie kommt vom lateinischen „reliquiae“ was soviel bedeutet wie „Zurückgelassenes, Überbleibsel“. Es werden insbesondere Körperteile oder ein Teil des persönlichen Besitzes eines Heiligen als „Reliquie“ bezeichnet. Eine Sonderform sind Berührungsreliquien, also Gegenstände wie Kleidungsstoffe, mit denen der Heilige in Berührung kam oder gekommen sein soll.

Auf Wikipedia findet man dann noch folgende „Klassifizierung“:

  • Reliquien erster Klasse sind alle Körperteile von Heiligen, insbesondere aus dem Skelett (ex ossibus, aus den Knochen), aber auch Haare, Fingernägel und, soweit erhalten, sonstige Überreste, in selteneren Fällen auch Blut. Bei Heiligen, deren Körper verbrannt wurden, gilt die Asche als Reliquie erster Klasse.
  • Reliquien zweiter Klasse, auch echte Berührungsreliquien genannt, sind Gegenstände, die der Heilige zu seinen Lebzeiten berührt hat, insbesondere Objekte von besonderer biographischer Bedeutung. Dazu gehören etwa bei heiliggesprochenen Priestern und Ordensleuten ihre Gewänder, bei Märtyrern die Foltergeräte und Waffen, durch die sie ums Leben kamen.
  • Reliquien dritter Klasse oder mittelbare Berührungsreliquien sind Gegenstände, die Reliquien erster Klasse berührt haben. Solche Objekte, in der Regel kleine Papier- oder Stoffquadrate, die kurz auf die Reliquien gelegt und hinterher auf Heiligenbildchen       geklebt werden, werden in vielen katholischen Wallfahrtsorten, besonders in Südeuropa, bis heute als Souvenirs an Pilger verkauft.

Was ist nun der Unterschied zu einem Andenken? Ein Andenken bzw. Souvenir (aus dem französischen souvenir = sich erinnern) ist nun ein Gegenstand, den man als persönliche Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis, einen Ort oder eine Person mitnimmt und aufbewahrt.

Eine sehr bizarre Form der Verehrung finde ich tatsächlich das Playmobil-Männchen von Luther…(zur Zeit sogar ausverkauft!)

Luther

Eine eher witzige Form ist der von Stephanie Dreyfürst gefundene „21 Grams“ Dildo, wo sich im Inneren eben 21 Gramm der Asche des geliebten Verstorbenen befinden, „um die intimsten Momente auch weiterhin noch teilen zu können“ (laut Homepage des Herstellers).

Mini-Vita der Referentin: Dr. Stephanie Dreyfürst studierte Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft und leitet heute das Schreibzentrum der Goethe-Universität. Seit 2014 ist sie im Vorstand der GWUP

Klima und globale Erwärmung – was steckt dahinter und worauf müssen wir uns einstellen? – Amardeo Sarma

Aufgrund zwei Referentenausfälle durfte auch der GWUP-Vorsitzende einen interessanten Vortrag halten. Was ist denn Klima überhaupt? Unter Klima versteht man den langfristigen Wetterdurchschnitt und nicht die Entwicklung des aktuellen Wetters.

Was müssen wir tun für die Zukunft:

  • Die Folgen minimieren – so wenig CO2 wie möglich noch produzieren
  • Und wir müssen uns auf eine wärmere Welt einstellen, d.h. wir müssen uns lernen anzupassen

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Mini-Vita des Referenten: Amardeo Sarma ist seit 2008 der Vorsitzende der GWUP. Zum beruflichen Werdegang ist er Dipl. Ing. für Elektrotechnik/Nachrichtentechnik und Fellow des CSI (Commitee for Skeptical Inquiry).

Coaching zwischen Profession und Konfession – Prof. Dr. Uwe Kanning

Fragwürdige Coachig Ansätze

  • Horses Sense – „Wer Pferde führen kann, kann Menschen führen“….ah…ja.
  • Organisationsaufstellung nach Hellinger Die Ordnung ist das Wichtigste! Das energetische Kraftfeld steuert alle Geschicke…ja neee, is klar…
  • Spirituelles Coaching – kommt aus der katholischen Kirche und es lassen sich viele Führungsprinzipien aus christlichen Texten ableiten und sind immer noch gültig (z.B. vom Heiligen Benedikt)

Mini-Vita des Referenten: Prof. Dr. Uwe P. Kanning ist Diplom-Psychologe und Prof. für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Osnabrück und hat seine Arbeitsschwerpunkte in der Personaldiagnostik und den fragwürdigen Methoden der Personalarbeit.

Seit dem Jahr 2012 erscheint im vierwöchigen Rhythmus auf den Internetseiten des Haufe-Verlags eine Kolumne zu wirtschaftspsychologischen Themen, wo er den verschiedenen Mythen in den Personalabteilungen auf den Grund geht: www.haufe.de/personal/hr-management.

Freak Management – Esoterik in der Unternehmensberatung – Dr. Holm Hümmler

Unternehmensberater wird man, in dem man sich die entsprechenden Visitenkarten druckt…hm, nein, ganz so einfach geht es dann nun doch nicht. Man muss schon noch Beratungen anbieten. Ja, es ist doch nicht so kompliziert Unternehmensberater zu werden und Holm Hümmler führt durch die abstruse Welt mancher Unternehmensberater die mit Feng Schui und Klangschalen oder Biophotonen das Unternehmen von schlechten Energien befreien wollen. Wirklich seriöse Berater findet man auch, aber diese muss man wirklich suchen und auch so manch seriös wirkendes Unternehmen bedient sich dann doch Angebote und Techniken, die eindeutig im esoterischen Bereich beheimatet sind (z.B. Astrologie, Global Scaling oder auch Aufstellungen nach Bert Hellinger sowie Chakren-Stärkung der Mitarbeiter).

Mini-Vita des Referenten: Dr. Holm Gero Hümmler ist Geschäftsführer einer mittelständigen Unternehmensberatung und hat vorher Physik (mit Meteorologie im Nebenfach) und Betriebswirtschaft studiert.

„Die sind doch alle verrückt“ – Esoterik, Glaube und psychische Gesundheit – Dr. Jan Oude-Aost

Was geht in Menschen vor, die sich von irrationalen Gedankensystemen angezogen fühlen? Leiden sie vielleicht unter Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder sind sie gar „schizophren“? Wo verläuft die Grenze zwischen „gesund“ und „krank“.

Was sind denn psychische Erkrankung: Sammelbezeichnung für psychische Veränderungen, die als Krankheit, krankheitswertig oder krankheitsähnlich bezeichnet werden.

Es gibt verschiedene Kriterien für eine psychische Erkrankung (auf das Individuum bezogen):

  • Leidensdruck oder Behinderung
  • Fehlanpassung
  • Irrationalität
  • Unberechenbarkeit
  • Außergewöhnlichkeit und statistische Seltenheit
  • Unbehagen bei Beobachtern
  • Verletzung g moralischer und gesellschaftlicher Normen

Eine andere, umfangreiche Definition (zu finden unter http://www.verhaltenswissenschaften.de)  charakterisiert psychische Störungen als klinisch bedeutsame Verhaltens- und Erlebensmuster, die durch

  • Störungen von psychischen, biologischen oder Verhaltensfunktionen bedingt sind (z.B. eine Störung der Stimmungsregulation (psychische Funktion) wie z.B. bei der Depression) und
  • aktuell bei einer Person zu beobachten sind und
  • zu Leiden (z.B. Schmerz) oder
  • zu Beeinträchtigungen und Freiheitsverlust führen (z.B. der Freiheit, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder einem Beruf nachzugehen) oder
  • die das stark erhöhte Risiko mit sich bringen, dass die Person Leiden oder Beeinträchtigungen und Freiheitsverlust erfährt.

Das Salutogenese Modell des amerikanisch-israelischen Gesundheitswissenschaftlers Aaron Antonovsky spielt hier auch eine große Rolle:

Das Kohärenzgefühl ist eine allgemeine emotional-kognitive und sozial-emotionale Grundeinstellung des Individuums gegenüber der Welt und dem eigenen Leben, die sich als mehr oder weniger ausgeprägte Zuversicht ausdrückt, dass „mein Leben in dieser Welt“ sinnvoll, verstehbar und von mir auch handhabbar und beeinflussbar ist. Im Wesentlichen kommt das auf den individuellen Ebenen „Verstehen“, „Handeln“ und „Sinngebung“ zum Ausdruck:

  • auf der Verstehensebene, dass die Ereignisse der inneren und äußeren Welt als geordnet, vorhersehbar und erklärbar und nicht als willkürlich, zufällig oder gar chaotisch wahrgenommen werden (Gefühl der Verstehbarkeit von Leben und Welt),
  • auf der Bewältigungsebene die Überzeugung, dass Schwierigkeiten lösbar sind und geeignete Ressourcen verfügbar sind, die benötigt werden, um die Anforderungen angemessen zu handhaben (Gefühl der Handhabbarkeit von Anforderungen),
  • auf der Sinnebene, dass das Leben emotional sinnvoll erlebt wird und die erfahrenen Probleme und Anforderungen es wert sind, sich dafür ernsthaft anzustrengen und zu engagieren (Gefühl der Sinnhaftigkeit, Bedeutsamkeit von Leben).

Oder einfacher gesagt: Das Kohärenzgefühl bewirkt, dass wir mit den täglichen Belastungen – wie auch mit schweren Traumata menschlichen Lebens – in einer uns eigenen Weise umgehen.

Spannende Zahlen die Jan Oude-Aost erzählt: Eine psychische Behandlung ist immer noch mit einem Stigma versehen. 4 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Depression – im Laufe eines Jahres daran zu erkranken liegt bei 25 % , innerhalb eines Lebens bei sogar 50 %!

Mini-Vita des Referenten: Dr. Jan Oude-Aost hat nach seiner Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger noch ein Medizinstudium (Humanmedizin) angehängt und arbeitet seit knapp 3 Jahren in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Dresden.

Weitere interessante Artikel von ihm findet man auf seinem Blog „diaphanoskopie“ bei wordpress: https://diaphanoskopie.wordpress.com/

Einstellungen zur Evolutionstheorie und Gläubigkeit – Anna Beniermann

Mini-Vita der Referentin: Anna Beniermann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Biologiedidaktik der JLU Gießen. Sie studiert im Masterstudiengang Biologie mit dem Schwerpunkt Evolutionsbiologie, Philosophie und Chemie und schreibt ihre Masterarbeit zum oben genannten Thema.

Eine spannende Tagung geht zu Ende – es gab viele interessante und unterschiedliche Vorträge, die diese Konferenz wirklich sehr abwechslungsreich gestaltet haben und ich würde mir wünschen, dass sich dies auch in die nächsten Konferenzen weiter durchzieht.

Ich habe viele interessante Menschen kennenlernen dürfen und freue mich schon auf 2016, wenn die nächste Skepkon vom 05.-07. Mai in Hamburg zu Gast sein wird!

GWUP – Skepkon Tag 1

Der Vormittag stand ganz im Zeichen der Mitgliederversammlung der GWUP.

Spannende Informationen rund um die Finanzen und unsere Arbeit, aber auch interessante Diskussionen zu verschiedenen Satzungsänderungen. So hat die MV beschlossen, dass unsere Organisation in Zukunft den Namen „GWUP e.V., ausgeschrieben: Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.“führt. Auch stand eine Debatte zum Thema Parawissenschaften und Pseudowissenschaften in unserer Aufgabenbeschreibung an.

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Nach einer kleinen und sonnigen Mittagspause ging sie dann endlich richtig los…die 24. Skepkon der GWUP in Frankfurt.

Aufgeteilt ist die diesjährige Skepkon in verschiedene Themenbereiche – Medizin/Pharmazie, Pädagogik/Erziehungswissenschaften, Kulturwissenschaften, Philosophie/Skeptizismus, Pseudowissenschaften im Management und Psychologie des Glaubens.

Heute an Tag 1 standen die ersten beiden Bereiche auf dem Programm:

  • Dr. Florian Aigner zum Thema Wissenschaft und Blödsinn
  • 100.000 Euro für den Beweis der Existenz des Masernvirus – im Ernst?! – Dr. David Bardens

Dieser Vortrag hatte schon im Vorfeld für einige Aufregung gesorgt…Dr. Bardens wurde Anfang des Jahres „berühmt“ durch den gewonnenen Prozess gegen Dr. Lanka, einem Biologen, der behauptete, es gäbe keine pathogenen Viren und Bakterien und sich so sicher war, dass er 100.000 Euro auf den Beweis der Existenz des Masernvirus auslobte…und David Bardens lieferte ihm diesen….

Leider gibt es Menschen, die etwas anders denken (und damit meine ich nicht nur Impfgegner), die dann zu zum Teil sehr wirren und abstrusen Mitteln greifen, so wurde David Bardens auf verschiedenste Art und Weise beleidigt und erhielt sogar Morddrohungen.

Informationen zu Impfungen gibt es u.a. unter www.impfen-info.de, der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de).

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Mini-Vita des Referenten: Dr.med. David Bardens, ehemaliger Cowboy in den USA und Rettungsassistent in Deutschland. Arbeitet und lebt zur Zeit in Schweden als Allgemeinmediziner.

  • Wie lernt man Selberdenken in der Schule – Ulrike von Chossy

Neurobiologisch gesehen sind wir nur mit uns selbst beschäftigt und man kann nicht nicht lernen!

Nicht der Lehrende kann lernen sondern nur der Lernende, deswegen muss der Blickwinkel geändert werden um so Erfolge zu erreichen

Drei Regeln für die Lernforschung:

  • Es gibt keine allgemeingültigen Rezepte
  • Es kommt auf das subjektive Erleben an
  • Jede Spekulation über den Sinn eines Verhaltens ,kann ihren Wert erst ins der pädagogischen Praxis zeigen

Wie lernt man selber denken in der Schule

  • Multiprofessionelles Pädagogenteam
  • Schule als Lebensraum erkennen
  • Weg vom Stoff – hin zur Beziehungsarbeit
  • Philosophieren für Kinder (Handlung und Haltung)
  • Partizipation
  • Zielsetzung und Selbstreflektion ermöglichen
  • „Kleine“ Schwierigkeiten bewältigbar gestalten
  • Nicht belehren sondern forschen lassen
  • Konzentration auf den Erfolg nicht auf den Fehler
  • Individualisierung des Unterrichts

Mini-Vita der Referentin: Ulrike von Chossy ist Schulmanagerin M.A. und Dipl. Sozialpädagogin (FH) und leitet die Humanistische Grundschule in Fürth.

  • Das esoterische Erziehungskonzept der Dotoressa Maria Montessori – Marc Fabian Buck

Warum wurde die Montessori-Methode so lange nicht als esoterisch gesehen, obwohl im Zentrum des Menschbildes Montessoris okkulte Geisteskräfte (Hormé, Nebule, Mneme) stehen? Und es eine nicht zu leugnende Nähe zu Rudolf Steiner und dessen Waldorfpädagogik und anthroposophische Medizin gibt?

Was versteht man denn unter der Maria Montessori-Methode?

Sie beruht auf dem Bild des Kindes als „Baumeister seines Selbst“ und verwendet deshalb zum ersten Mal die Form des offenen Unterrichts.

Näheres findet man auf der Homepage der deutschen Montessori Gesellschaft: www.montessori-deutschland.de …aber bitte kritisch lesen ;-)!

Mythen der Methode

  • Mythos 1 – Wissenschaftlichkeit: Auch ihr Großonkel Stoppani haben ein evolutionstheologisches Weltbild – der Mensch soll das Schöpfungswerk Gottes vollenden…zum Durchschnittsmenschen erziehen reicht (homme moyen) – die römischen Götterstatuen seien das Ideal…ah…ja…dann bin da mal draussen 😉
  • Mythos 2 – Pädagogisches Interesse: ihr wird nur die Leitung eines Kinderhauses angeboten, welches sie gerne „Labor zur Erforschung der Natur des Kindes“ nennen wollte, es aber dann doch „Casa die Bambini“ nennen musste in Rom-San-Lorenzo war. Auch ihr Sohn wächst 16 Jahre lang als Findelkind auf…und sie hat sich nie als Pädagogin verstanden
  • Mythos 3 – der Faschismus: sie hat sich Benito Mussolini stark angeboten um die Verbreitung der Montessori-Pädagogik im Sinne des italienischen Faschismus zu leiten.

Mini-Vita des Referenten: Marc Fabian Buck hat Pädagogik und Soziologie studiert und promoviert zur Zeit, neben seiner Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter, in Bereich der allgemeinen Erziehungswissenschaften zu Entwicklungsmodellen der psycho-sozialen Humanontogenese und deren Funktion in der Pädagogik

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Zum Nachlesen gibt es hier den Link zu den Zusammenfassungen (Abstracts): http://www.skepkon.org/images/GWUP-Abstracts-Skepkon2015-LoRes.pdf

 

Für sie Abendgestaltung gab es eine Auswahl von „Äppelwoi/Ebbelwei“ -Kneipen, wo man sich treffen konnte und das typische Hamburger Getränk „Äppelwoi“ oder hochdeutsch „Apfelwein“ genießen konnte…das Wetter bietet sich ja perfekt dafür an.

Der Apfelwein ist ein Fruchtwein, der, richtig gekeltert, ein reines Naturprodukt ist. Er enthält 5 bis 6% Alkohol und das echte „Stöffche“ trinkt man bei etwa 11 bis 14 Grad. Vielen ist er erstmal zu sauer, aber er kann in allen Reifestadien getrunken werden. Typisches Gefäss zum Trinken ist der „Gerippte“, ein Glas mit Querrillen, und zum Aufbewahren bzw. zum Ausschenken nennt man „Bembel“, einem dickbauchigen Steingutkrug, der oft mit einem blauen Muster und einer grauen Grundfarbe zusehen ist.

 

Bei uns hieß es am Abend aber Entspannung und ein leckeres Essen bei „Chez Ima“ in unserem Hotel.

Die 24. GWUP-Konferenz – die Skepkon in Frankfurt

Die nächsten drei Tage stehen alle im Zeichen des skeptischen Denkens. Die GWUP, die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften – also die deutsche Skeptiker Gesellschaft, veranstaltet einmal im Jahr eine Konferenz mit verschiedenen Themen.

 

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Die GWUP hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wissenschaft und das wissenschaftliche Denken zu fördern. Sie untersucht Para- und Pseudowissenschaften (wobei hier gerade eine interessante Diskussion entbrannt ist, was man denn unter Para- und Pseudowissenschaften versteht…) mit wissenschaftlichen Methoden .Die GWUP fördert kritisches Denken, um die Anfälligkeit der Gesellschaft für pseudowissenschaftliche Vorstellungen und Versprechungen abzubauen, die einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten und Menschen in die Irre führen und sie möchte wissenschaftliches Denken und wissenschaftliche Methoden verbreiten, allgemeinverständlich erklären und echte Wissenschaft klar von Pseudowissenschaft abgrenzen.

Gegründet wurde die GWUP am 11. Oktober 1987 als Verein in Bonn, damals noch unter dem Namen ASUPO (Arbeitsgemeinschaft der Skeptiker zur Untersuchung von Pseudowissenschaften und Okkultem). Der Name wurde aber schon im Laufe des ersten Jahres in GWUP umgewandelt. Die erste GWUP-Konferenz fand 1988 dann ebenfalls in Bonn statt.

Nähere Informationen findet ihr auch auf der Homepage unter www.gwup.org.

Traditionell beginnt die Skepkon am Donnerstag mit dem Besuchertag. Hier gibt es interessante und oftmals sehr skurille Vorträge, die das breite Spektrum der Pseudo- und Parawissenschaften umfassen, so steht dieses Jahr auf dem Programm:

  • Wie ein „Guru“ auszog, der Welt Sheng Fui zu bringen von und mit Lorenz Meyer
  • Die nicht ganz extraterrestrischen Lebewesen im „Star Wars“-Universum mit Bettina Wurche
  • Mit skeptischem Denken dem Tod auf der Spur mit Dr. Mark Benecke
  • Entlarvt den Hellseher – ein Publikumsversuch mit Wolfgang Hund und
  • Am Abend erzählt Hayley Stevens von ihrer Erfahrung als ehemalige Geisterjägerin – A Skeptic`s Guide to Ghost-Hunting.

Zu den einzelnen Vorträgen hier jeweils ein kleines Summary mit interessanten Hin- und Verweisen zu den jeweiligen Themen….

Sheng Fui – Lorenz Meyer

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Ähm…heißt das nicht Feng Shui? Nein, war schon richtig…Sheng Fui. Darunter versteht man die uralte asiatische Weisheitsleere, die die Fragen klärt, die uns alle bewegen – nur viel umfassender als das Feng Shui ;-)!

Zum Nachlesen sei das folgende Buch empfohlen: Sheng Fui „Das Magazin für fernöstlicher Leere“ von Lorenz Meyer, erschienen im Carlsen Verlag ISBN 978-3-551-68451-6

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Ein ganz wichtiger Sheng-Fui Tipp noch für die Arbeit:

„Hüten Sie sich davor, den Papierkorb oder einen Behälter für Abfälle unter den Schreibtisch zu stellen. Dies würde zu einer Anhäufung negativer Energien führen, die durch die begrenzende Schreibtischplatte „gedeckelt“ sind und auf den Arbeitenden überspringen. Stellen Sie den Papierkorb besser auf den Schreibtisch. Dann können die Schadenergien ungehindert entweichen.“

Ach ja…Lorenz Meyer ist dem einen oder anderen vielleicht auch von seinem Bullshit-Bingo bekannt…z.B. dieses hier:

Facebook-Bullshit-Bingo

Näheres findet ihr auch unter www.sheng-fui.de. Des Weiteren gibt es ein sehr interessantes und lesenswertes Interview, welches Sebastian Bartoschek mit Lorenz Meyer geführt hat: http://www.sebastian-bartoschek.de/cms/topics/sheng-fui—die-fernoestliche-leere.php

Wookie, zahme Echsen und Darthvaderum greensladeae – Bettina Wurche

Die Diplom-Biologin und Journalistin Bettina Wurche überraschte mit einem tollen Auftritt wie der Bildbeweis eindrücklich darstellt:

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So erfuhr man einiges über z.B. die Wookies (Näheres dazu auch unter www.jedipedia.de), wie z.B.

Wookiee

„Die Wookiees, was in ihrer Sprache soviel wie „Volk der Bäume“ bedeutet, sind eine humanoide Spezies und bewohnen den Planeten Kashyyyk. Sie sind groß, stark, und ihr gesamter Körper ist mit einem dichten, wetterfesten und langen Fell bedeckt. Durchschnittlich werden Wookiees etwas mehr als zwei Meter groß und wesentlich älter als Menschen. Auf Kashyyyk leben die Wookiees in Städten hoch oben in riesigen Bäumen. Obwohl sie primitiv erscheinen, sind sie doch wohl vertraut mit der Hochtechnologie und kombinieren geschickt die natürlichen Umstände mit modernen Errungenschaften“ und dann den Vergleich zu auf der Erde lebenden Tieren und wie man eigentlich ein Alien entwickelt:

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Buchempfehlung: The Wildlife of Star Wars: A Field Guide von Terryl Whitlatch

Science-Blog: www.meertext.eu – hier gibt es alles Wissenswertes rund um das Thema Meer, Wale, Fische und fossile Wale.Ihr Special ist Science-Marketing: die allgemein verständliche Vermittlung von wissenschaftlichen Fakten in lebendigen Texten, Vorträgen und Ausstellungen, wie sie auch im heutigen Vortrag bewies.

Generell findet ihr unter http://www.scienceblogs.de viele interessante Seiten…schaut ruhig mal vorbei!

Im Übrigen ist die Darthvaderum greensladeae eine Gattung der Hornmilbe 😉

Dart vader

Das wichtigste ist: keine Annahmen machen – mit skeptischen Denken dem Tod auf der Spur – Dr. Mark Benecke

Ein spannender Vortrag, der einem deutlich vor Augen führte, dass man manche Dinge viel zu schnell in eine Schublade steckt und manchmal auch zu schnell „vorverurteilt“.

Der Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke erzählt mit viel Witz wie leicht man sich hinter das Licht führen lässt…

Ein paar Infos zu ihm findet man unter http://home.benecke.com/

Der zauberhafte Hundini 😉 – Wolfgang Hund

Der Trick mit dem Ring in einer Dose und herauszufinden wo sie drin ist…sehr beeindruckend auch im Fernsehen vor einigen Jahren..bis man den Trick weiß…Magie kann so einfach sein ;-)!

Etwas leichter und schneller zu lösen ist vielleicht das folgende abgebildete Rätsel…wie bekommt das hin?

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Mit seiner Frau betreibt er in Hersbruck „Gaby`s Zauberland“ – physikalisches Spielzeug, Denkspiele, Tüftelspiele und Zaubertricks http://www.hund-hersbruck.de

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Vor dem Gast aus England mussten wir uns erstmal etwas stärken…und auch diesmal gibt es am Ende der Konferenz einen Beitrag aus dem Bereich Kulinarisches…nämlich: skeptisch-kulinarisches Frankfurt….heute waren wir im Surf and Turf (http://www.mook-group.de/surfnturf/index.htm) …aber mehr dazu im Kulinarischen Blogpost der Nachteule.

Am Abend erzählt die preisgekrönte englische Bloggerin Hayley Stevens von ihrer Erfahrung als ehemalige Geisterjägerin – A Skeptic`s Guide to Ghost-Hunting .

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Sie wurde vom “believer in all sorts of paranormal ideas” zum “paranormal investigator” und nach ihrer Präsentation spricht „Ghosthunting“-Co-Autor Sebastian Bartoschek mit Stevens über Geisterjagd und die Ghosthunter-Szene.

Ihre Homepage und viele Infos rund um sie und ihren Blog findet ihr unter http://Hayleyisaghost.co.uk

Fazit von diesem Tag…es wurde viel gelacht!

Rückschau auf die SkepKon 2014 in München

Skeptisches Denken in der bayrischen Hauptstadt.

Vom 29. bis zum 31 Mai 2014 fand in München in der  Freiheiz-Halle  die 23. Skeptiker Konferenz (SkepKon) veranstaltete von der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) statt.

Seit gut zwei Jahren bin ich selber Mitglied in der GWUP und bot mich im letzten Jahr nach der Kofnerenz in Köln an, die sanitätsdienstliche Betreuung der nächsten Konferenz (also in Münchnen) zu übernehmen, da ich sowie so an der Konferenz teilnehmen würde. Gesagt getan fuhren wir (mein Mann und ich) am Mittwoch nach München und trafen uns am Donnerstag morgen mit weiteren Mitgliedern der GWUP und der Münchner Skeptiker, welche die Ausrichter dieser Konferenz waren, im Freiheiz.

Der Donnerstag stand unter der Überschrift – Eso, Para, Pseudo – was sagt die Wissenschaft? Ein zweifelhaft-vergnüglicher Nachmittag mit den Skeptikern. Der Vortag der Konferenz ist klassisch der Besuchertag, welcher von der ausrichtenedne Lokalgruppe der Sketiker ausgerichtet  und kommentiert wird. So ging es um Münchner Mythen und Mysteiren (Aids-Stecher und Guglmänner), um Wasser-Energetisisier und Homöopathen, aber auch  – passend zur anstehenden Fussball-WM um Kraken-Orakel. Wie auch schon in Köln gab es diesmal wieder „Fünf Mal Rätselhaftes und dreieinhalb Erklärungen“ – Fälle und Erzählungen, wo das Publikum raten durfte, ob es sich um einen Hoax oder um eine wahre Geschichte handelt. Abends luden die Münchner zu einer Nerd-Nite…“Like Discovery-Channel with beer“

Am Freitag Vormittag fand die Mitgliederversammlung der GWUP statt und nach einem leckeren indischen Mittagessen 😉 (siehe auch den Blogbeitrag Kulinarisch-skeptisches München) fing das Hauptprogramm an. Auf dem Programm standen folgende Vorträge (die Abstracts zu den einzelnen Themen findet man unter www.skepkon.org):

  •  Achim Reisdorf :Polystrate Fossilien – Ein pseudowissenschaftliches Konzept des Junge-Erde-Kreationismus
  • Mirko Gutjahr :Pyramiden, Plejaden und Phantasten – Das Phänomen der „bosnischen Pyramiden“ und die Parawissenschaft in der Archäologie
  •  Jasmin Barmann :Bleivergiftung? Fragen Sie doch mal Ihren Ayurveda-Experten…
  •   Dr. Norbert Aust :Mangelnde interne Validität als Grundlage erfolgreicher Wirksamkeitsnachweise zur Homöopathie

Abends fanden an unterschiedlichen Orten verschiedene skeptische Themenstammtische statt (u.a. zum Thema Homöopathie, Hoaxilla, Grppenbereuung etc.)

Nach einer etwas kürzeren Nacht ging es am Samstag weiter im Programm:

  •  Dr. Philippe Leick :Kraftstoffsparen durch „magisches Zubehör“ fürs Auto?
  • Dr. Holm Hümmler :Biophotonen – Licht des Lebens oder esoterisches Irrlicht?
  •   Prof. Dr. Wolfgang Hell :Wie tickt das Schaf? Der recht kleine Unterschied zwischen Skeptikern und Paragläubigen
  •    Andreas Anton & Dr. Ina Schmied-Knittel : Im Schatten des Szientismus – Zum Umgang mit parawissenschaftlichen Themen, Erfahrungen und Praktiken in der DDR
  •   Dr. Robert Mestel :Wirkfaktoren in der (Richtlinien-)Psychotherapie – Wie viel abergläubisches Ritual und Placebowirkung ist da drin?
  •    Diana Menschig (vertreten durch Alexander Waschkau) & Sebastian Bartoschek : Von unsichtbaren Gorillas und tanzenden Bären – Wahrnehmungsphänomene und ihre Tücken im Alltag.
  • Michael Steinkellner :Guerilla-Skeptizismus auf Wikipedia

Damit ging eine sehr facettenreiche und interessante Konferenz zu Ende. Aber wir hatten noch nicht genug – Abends luden Hoaxilla, Sebastian Bartoschek und Sven Rudloff zu einer Lesung aus ihren Büchern ein, welche wir uns natürlich nicht entgehen liessen. Gelesen wurde u.a. aus“ Viva Britannia“ (welches auch als Podcast zu finden ist – siehe unten) und aus „Muss man wissen“. Auch ein interessantes Buch ist „Ghosthunting“ von Alexa Waschkau und Sebastian Bartoschek!

Mit vielen interessanten Eindrücken ging es dann am Sonntag wieder zurück nach Tübingen…und ich freue mich schon auf die nächste SkepKon 2015 in Frankfurt am Main!

 

Interessante Links zum Thema:

Info für die SkepKon allgemein: www.skepkon.org

Infos zur GWUP: www.gwup.org

Hoaxilla – der skeptische Podcast aus Hamburg : www.hoaxilla.com

Sebastian Bartoschek: http://www.sebastian-bartoschek.de/ & http://www.psycho-talk.de/

Sven Rudloff: www.vivabritannia.de