Der Finaltag empfing uns mit einem traumhaften Wetter! Strahlend blauer Himmel und eisige Temperaturen (genau das richtig wenn man leicht angeschlagen ist :-/…).
Nach einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück ging es Richtung Sony Center am Potsdamer Platz. Dort trafen wir uns mit Freunden und stimmten uns mit einem leckeren Kaffee im Alex auf das heutige Traumfinale Murphy gegen Selby ein!
Auf dem Weg zum Sony Center kommt u.a. am Tempodrom und an den Überresten des Anhalter Bahnhofs vorbei…Ein paar Informationen zu diesen beiden Gebäuden möchte ich euch hier kurz geben:
Das Tempodrom – Venue der Snooker German Masters und auch gleichzeitig das größte Snooker-Venue der Welt, wo – im Vergleich zum Cruicible Theatre in Sheffield, dem Ort der Weltmeisterschaft, wo nur knapp 950 Zuschauer rein passen – über 2500 Zuschauer Platz haben und gespannt den Spielen zuschauen. Faszinierend finde ich es immer wieder, wie so eine Masse an Menschen von der einen Sekunde auf die andere plötzlich so ruhig sein kann, obwohl sie wenige Augenblicke zuvor in frenetischem Jubel ausgebrochen war. Dann hört man nur noch das Klack-Klack der Kugeln – und nun ja, ab und an auch ein Plopp – wenn mal wieder ein Becher oder eine Plastikflasche im Zuschauerraum umfällt…;-)
Aber nun zurück zum Tempodrom…es wurde 1980 ursprünglich mal als alternative Spielstätte auf der Westseite des Potsdamer Platz erbaut. 2001 wurde das Neue Tempodrom als Betonbau in Form eines Zirkuszeltes auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Bahnhofs wieder errichtet und neu eröffnet. Das Dach, das an die Kathedrale von Brasilia von Oscar Niemeyer erinnern soll, ist angelehnt an die Form eines Zirkuszelts und bildet mit seinen futuristischen, weißen Formen einen Kontrast zu den Überresten des ehemaligen Bahnhofs. Seit 5 Jahren dient es nun auch als jährlicher Austragungsort der German Masters im Snooker.
Der Anhalter Bahnhof bzw. seine Überreste lassen erahnen, wie groß und prächtig einst dieser Bahnhof gewesen sein muss und bei meiner Suche nach Informationen darüber bestätigten sich diese Hinweise…Der Anhalter Bahnhof war ein Fernbahnhof in Berlin-Kreuzberg. Der Kopfbahnhof lag am Askanischen Platz an der Stresemannstaße in Laufweite zum Potsdamer Platz. Das erste Bahnhofsgebäude wurde direkt vor dem damaligen Anhalter Tor der Berliner Zollmauer von der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Gesellschaft als Endpunkt der Bahnstrecke Berlin-Halle angelegt. Die „Anhalter Bahn“ verband Berlin mit dem Fürsten- bzw. Herzogtum Anhalt, heute Teil des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Heute erinnern nur noch das Fragment des Portikus und der unterirdische S-Bahnhof an den einst weithin berühmten Bahnhof. Das bei den Luftangriffen der Alliierten auf Berlin zerstörte imposante Gebäude war vor dem Ersten Weltkrieg wichtigste Station für die Verbindungen nach Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich und wurde im Volksmund nur kurz „Anhalter“ oder „Das Tor zum Süden“ genannt. (Aus <http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_Anhalter_Bahnhof> )
Zur Zeit läuft ja auch die Berlinale in Berlin – sollte dies jemand noch nicht mitbekommen haben – spätestens am Potsdamer Platz ist es unübersehbar…und auch rund um das Alex im Sony Center deutet alles auf das Filmfestival hin.
Das Alex werde ich nochmal etwas ausführlicher in meinem kulinarischen Berlin Blog beschreiben – nur schon mal so viel: der Kaffee ist sehr lecker und wenn man Sonntags dort frühstücken möchte, sollte man unbedingt vorher reservieren. Ansonsten biete das Alex von leckeren Cocktails bis hin zu verschiedenen warmen Speisen eine reichliche Auswahl und man kann den Stars bei den Filmpremieren immer wieder mal über die Schulter gucken.
Und auch den Berliner Spatzen scheint es hier drinnen zu gefallen – oder lag es an den eisigen Temperaturen vor der Tür 😉
So aufgewärmt ging es dann wieder Richtung Tempodrom und ein spannendes und packendes Finale konnte beginnen…und ich konnte mich einfach nicht entscheiden …
Ach so, gewonnen habe ich bei der diesjährigen Tombola zwar keine Reise nach Sheffield – aber immerhin zwei VIP-Tickets für den World Speedcup am 16.5. hier im Tempodrom..mit einem Meet-and-Greet…und ratet mal mit wem?? Genau – Shaun Murphy, Mark Selby und Steve Davies werden an diesem Tag da sein…*freu*!
Die Mittagssession zwischen Murphy und Selby war spannend und am Ende hies es 5:3 für Shaun – dies versprach eine umkämpfte Abendsession zu werden und das wurde sie auch…in einem packenden Match gewann Mark Selby mit 9:7 und wurde der German Masters Champion 2015 und schaffte damit auch den Sprung auf Platz der Weltrangliste. Gratulation Mark! Auch wenn ich es mir heimlich gewünscht hatte, dass Shaun Murphy gewinnt, so freue ich mich auch über den Sieg von Mark Selby.
Bevor die Abendsession los ging, waren noch zwei Must-Do-Besuche an gesagt: zum einen bei Curry 36 – das ist wohl den meisten auch ein Begriff, wenn es um Essen gehen in Berlin geht und danach eine Espresso im Uppers.
Ein weiterer Geheimtipp für alle Berlin-Besucher. Um die Ecke herum bei Curry 36 in der Yorkstraße führen ein paar Stufen hinunter ins Uppers – Espresso and more. Der Kaffee / Espresso ist dort wirklich hervorragend und wer nicht gerade auch seine Kalorienzufuhr achten muss, dem sei der Kalte Hund, der Cheesecake oder einer der anderen hausgemachten Kuchen empfohlen. Dieses Café gibt es seit 2012 und ist auch wegen dem Fair Trade Kaffee einen Besuch wert!
Vielleicht sollte man auch mal die erwähnen, ohne die Snooker wahrscheinlich nicht so einfach zu spielen wären – nämlich die Table Fitter der WSA – die nach jedem Spiel und in jedem Midsession-Intervall die Tische liebevoll Bürsten, Blocken, Bügeln und nach der perfekten Temperatur zum Spielen schauen! Und so eine richtige Tischpflege ist nicht einfach: zuerst muss man Kreidereste und Schmutz vom Tuch bürsten; dabei ist es ganz wichtig, dass man die Laufrichtung des Tuches beachtet – also von „Gelb“ zu „Schwarz“ bürsten und die Bürste möglichst gerade schwingen. Danach mit dem Blocker einmal kurz drüber ziehen und so die Haare des Tuches wieder in die richtige Richtung legen. Als nächstes geht man einmal mit dem Bügeleisen drüber. Snooker-Bügeleisen sind ziemlich schwer und dürfen auch nicht zu heiß sein, sonst würde man die feinen Härchen des Tuches verbrennen. Da auch die Luftfeuchtigkeit einen enormen Einfluss auf das Tuch hat, muss regelmäßig die Luftfeuchtigkeit und auch die Temperatur der Tische überprüft werden. Eine Luftfeuchtigkeit von 40-50 % und eine Temperatur um die 20 Grad Celsius sind ideal für Tisch und Tuch. Ihr macht echt einen guten Job Jungs 😉 Danke!
So schnell können 5 Tage Berlin und Snooker vorbei sein…schön war es wieder und ich freue mich auf nächstes Jahr wenn es wieder heißt „Snooker returns to Berlin – die German Masters“!