Pünktlich um 8 Uhr haben wir heute Morgen in Stavanger angelegt und sind somit offiziell in Norwegen angekommen! Hjertefølt velkommen til Norge!

Nach dem Check, dass wir auch wirklich beim Stadtrundgang gemeldet sind, ging es dann mit unserem deutschen Tourguide Birgit einmal zu ein paar ausgewählten interessanten Orten in Stavanger.
Stavanger liegt an der norwegischen Westküste im Norden der Landschaft Jæren und erhielt das Stadtrecht mit der Etablierung des Bischofssitzes zwischen 1122 und 1125.
Mittelpunkt der Stadt ist der Dom (Stavanger domkirke), der ab 1125 errichtet wurde – er ist die einzige mittelalterliche Kathedrale ursprünglicher Gestalt Norwegens im anglonormannisch-gotischen Stil. Und dieser Dom spielt auch noch eine ganz besondere Rolle…wer den Film „Frozen“ gesehen hat, kann sich vielleicht an das Glockengeläut erinnern – ja, das waren die Domglocken von Stavanger!
Das alte Stadtzentrum östlich des alten Hafens und das Viertel Gamle Stavanger (altes Stavanger) bilden das historische Zentrum. Gamle Stavanger rund um Øvre und Nedre Strandgate wird von weiß gestrichenen, sorgfältig gepflegten Holzhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert bestimmt.
Sehr spannend finde ich auch die zwischen den Häusern verteilten „Brannslange“ – die Feuerwehrschläuche, um an Löschwasser für die 173 historischen Holzhäuser zu kommen.

Nach einem Querschlenker durch die Fußgängerzone, kommt man an bunten Häuserfassaden und „Graffitis“ vorbei. Diese sind aber nicht willkürlich, sondern mit voller Absicht an die Wände gemalt, gesprüht und gezaubert worden. Seit 2001 findet in Stavanger das von Martyn Reed gegründete Nuart Festival (www.nuartfestival.no/home) statt und ist damit das älteste Fest dieser Art weltweit und eine wunderbare Gelegenheit, Künstler*innen direkt beim Arbeiten über die Schulter zu schauen. Hoffentlich kann es dieses Jahr auch mal wieder stattfinden – nachdem es die letzten zwei Jahren Corona bedingt abgesagt werden musste!
In der Øvre Holmegate – der wohl buntesten Straße in Stavanger – findet man noch dieses beeindruckende Bild des iranischen Künstlers Nafir. Zum ihm sollte man wissen, dass er in seiner Heimat mit seiner Kunst sogar sein Leben riskiert, da sie als illegal angesehen wird – so wurden bereits über 500 seiner Werke im Iran übermalt – umso beeindruckender ist es, seine Werke auch in Stavanger nun zu finden.

Eine kleine Besonderheit finde ich auch die „Ententreppe“ am Fischmarkt (Fisketorget) und das aus sieben Teile erbaute „Krevetten“-Denkmal bzw. das Sjøfartsmonumentet. Das Marinedenkmal (norwegisch: Sjøfartsmonumentet) ist ein Denkmal zur Erinnerung an alle auf See umgekommenen Seeleute und befindet sich am südlichen Ende des Hafens Vågen. Errichtet wurde die auf einem sehr hohen dreieckigen Sockelstehende Skulptur, die aus sieben Teilen sieben verschiedener Schiffe gestaltet wurde, im Jahr 1968 durch den Künstler Arnold Haukeland.

Der Abschluss unseres kleinen Stadtrundgang befindet sich praktischerweise direkt vor dem Eingang des Erdölmuseums, dem wir dann natürlich auch noch einen kleinen Besuch abstatteten.
Der Schwerpunkt des Erdölmuseums (www.norskolje.museum.no) ist die Offshore-Förderung in der Nordsee und schon die Architektur des Gebäudes erinnert an eine kleine Bohrplattform und ist eines der Wahrzeichen der Stadt, insbesondere vom Wasser aus gesehen! Auch wenn man vielleicht denkt – was soll ich da? – geht rein und schaut euch ein bisschen um, es gab tolle Modelle und Einblicke zu sehen!
Am frühen Nachmittag hieß es dann wieder „Leinen los“ und weiter geht die Fahrt entlang der wunderschönen norwegischen Küste mit 12,5 Knoten. 12,5 Knoten ist im übrigen – neben der Geschwindigkeit eines klassischen Postschiffes – auch der Name des Hurtigruten Podcast, den ich schon seit ein paar Tagen im Ohr habe 🙂 : „12.5 Knoten – Auf Expedition mit Hurtigruten“ (https://www.hurtigruten.de/de/podcast/).
Auf der Fahrt Richtung Ålesund, was wir morgen im Laufe des späteren Vormittags erreichen werden sind wir durch den Karmsund – der Meeresstraße zwischen der Insel Karmøy und dem norwegischen Festland bei Haugesund durchgefahren – diese Wasserstraße entlang der Insel Karmøy von Skudeneshavn im Süden bis zum Karmsund trägt auch den Namen Nordvegen (Nordweg), weil sie in alter Zeit die einzige Verbindung entlang der Küste war. Von ihr erhielt das Land Norwegen seinen Namen. In der Wikingerzeit erhielt der Karmsund als einzige Durchfahrtsstelle bei Haugesund eine Schlüsselposition für die Region. Der dortige Häuptling auf Avaldsnes saß an einem Knotenpunkt mit großem Hinterland und konnte den gesamten Handel zwischen Süd und Nord kontrollieren. Der Karmsund wurde so zur Keimzelle für die Macht Harald Hårfagres.

Nach einem diesmal etwas „ruhigeren“ Abendessen gab es das nächste kleine norwegische Gin-Tasting – diesmal stand der Bivrost Artic Gin auf der Versuchsliste (www.bivrist.com/projekt/articgin/) – die Beschreibung auf der Homepage liest sich schon mal sehr spannend: „
Bivrost® Arctic Gin wird unter dem Schein des Nordlichts in der nördlichsten Destillerie der Welt handgefertigt. Schmelzwasser von Gletschern wird gereinigt und mit lokal geernteten Pflanzen kombiniert, um ein einzigartiges Produkt des arktischen Norwegens zu gewährleisten. Dies ist ein seidiger Gin mit feinem Geschmack und eleganter Balance. Zarte Aromen und Aromen von arktischen Beeren, Wurzeln, Gewürzen und Wacholder verbinden sich mit einem sauberen, mittleren Körper und einem mittellangen Zitrus- und würzigen Abgang.“
In diesem Sinne – weiter Richtung Nordlicht!
Eure Nachteule!