„Roma? Das sind Zigeuner – oder?!“ Der 8. April – der Tag der Roma

flagge

Seit 1971 gilt der 8. April als ein internationaler Aktions- und Gedenktag der Roma unter dem Zeichen des Kampfes um Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Würde. 1971 fand in London der erste Internationale Romani-Kongress statt. Delegierte aus 14 Ländern erklärten, dass die Roma eine eigene Nation sind und dass Roma die offizielle Bezeichnung dieser Nation ist. Es wurde eine Flagge entworfen und das Lied „Gelem gelem” („Ich bin weit gewandert”) wurde zur offiziellen Hymne erklärt

Wer sind denn die Roma überhaupt?

Roma ist der Überbegriff für alle Menschen mit Roma-Herkunft. Die historisch-geographische Herkunft ist sehr wahrscheinlich der indische Subkontinent. Roma sprechen ein indoarisches Romanes. Indoarische Sprachen werden von rund einer Milliarde Menschen gesprochen, u.a. in Nord- und Zentralindien, Pakistan, Nepal, Sri Lanka und auch auf den Malediven. Zum Beispiel ist Bengali oder auch Sanskrit eine Indoarische Sprache.

Die Roma bilden keine geschlossene Gemeinschaft, sondern sind in viele Gruppierungen aufgeteilt, welche sich in Sprach, Kultur und auch Geschichte unterscheiden.

Aufgrund ethnischer Zuschreibungen und auch aufgrund ihrer sozialen Situation werden viele Angehörige dieser Minderheit marginalisiert, also an den Rand der Gesellschaft gedrückt.

In manchen europäischen Staaten sind sie über eine gesellschaftliche Randstellung hinaus noch in jüngster Zeit offener Verfolgung ausgesetzt gewesen oder noch ausgesetzt, so z.B. im Kosovo.

Auch in Deutschland gibt immer noch ziemliche Ungerechtigkeiten den Roma gegenüber…so ist ein Großteil der Flüchtlinge bis heute nur geduldet hier und neben der ständigen Bedrohung abgeschoben zu werden, ist die Situation der Kinder noch gravierender: in manchen Bundesländern dürfen sie keine Schule besuchen, in anderen ist der Schulbesuch zumindest freiwillig möglich. Viele Kinder wachsen in Deutschland auf, ohne je eine Schule besucht zu haben. Dazu kommt, dass die Flüchtlingsgruppen oft in abgelegenen Gegenden in provisorischen Unterkünften leben müssen. Die Erwachsenen dürfen keine Arbeit aufnehmen und auch keine Sprach- oder Integrationskurse besuchen – wie soll denn da sowas wie Integration möglich sein??

In Deutschland leben zur Zeit etwa 120.000 Sinti und Roma, davon haben 70.000 eine deutsche Staatsbürgerschaft.

Wer mehr über dieses Thema wissen möchte, dem seinen zwei Seiten empfohlen: zum einen die Seite des Zentralrat Deutscher Sinti und Roma (www.zentralrat.sintiundroma.de) und ein tolle Seite befindet sich beim Planet Wissen:

http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/voelker/sinti_und_roma/

 

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